"Dancing Stars": Harmonie und die doppelte Mirjam

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Dancing Stars(c) APA (ORF/Milenko Badzic)
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Zum neunten Mal lässt der ORF Prominente mit Profitänzern tanzen: Diese Staffel steht unter dem Motto: Verwandtschaftsbande.

Wo sind sie denn hin? Die die früheren Popsternchen, die nach Scheinwerferlicht süchtigen Moderatorinnen, die einst berühmten Ex-Skirennläufer? Fast alle haben doch schon einmal bei den "Dancing Stars" teilgenommen. Zumindest jene, die gewillt waren, das Tanzbein zu schwingen. In der neunten Staffel "brennt der Ballroom" zwar, wie es in der Werbung zur Show aufregend heißt, beim Prominentencasting riskierte man aber nichts, sondern griff man auf Sicherheit und Tradition zurück: Man rekrutierte aus der Verwandtschaft.

Etwa Melanie Binder, Managerin und Zwillingsschwester von "Dancing Stars"-Moderatorin Mirjam Weichselbraun. Was irritiert, denn aufgemascherlt für die Show kann man sie von der Moderatorin wirklich nicht unterscheiden, auch wenn die eine die Haare in der ersten Folge offen gelockt, die andere hochgesteckt trägt. Die Tochter von ORF-Legende Peter Rapp, Roxanne Rapp (vorgestellt als Jungschauspielerin) ist dabei, ebenso wie Daniel Serafin, Sohn vom ehemaligen Mörbisch-Intendanten und Juror Harald Serafin und hauptberuflich Bariton und Entertainer.

Ein paar kennt man dann doch, allen voran Sänger Marco Angelini, dem die "Dancing Stars" nach seiner Teilnahme beim RTL-Quotenbrenner "Dschungelcamp" wie Urlaub vorkommen dürfen. Statt gequirltem Buschhirsch-Sperma gibt es ein Gläschen Sekt, statt Schadenfreude von Moderatoren und Publikum eine freche Frage von Weichselbraun, einen schlüpfrigen Schmäh von Co-Moderator Klaus Eberhartinger und einen (angedichteten) Flirt mit der Profipartnerin.

Selbst Balazs Ekker, der "harte Hund" der Jury mit neuer Frisur (ein strenger Undercut), ist doch in Wahrheit milde: Viel böser als "Potential nach oben" und "Mehr tanzen!" wird's nicht. Wirklich hart ist nichts bei den "Dancing Stars". Wieso auch, das Publikum lässt sich seit Jahren gleichbleibend gerne sanft einlullen und die Prominenten können von der Show ohnehin nur profitieren, wird doch ihr Bekanntheitsgrad gesteigert. Ein paar Muskeln mehr (und Kilo weniger) schaden in der Branche meist auch nicht.

In der ersten Folge tanzten nur die Männer, darunter Erik Schinegger (als Erika Schinegger Abfahrtsweltmeisterin), Schauspieler Morteza Tavakoli und Ex-Skispringer Hubert Neuper. Ohnehin gilt: Noch harmloser als der Rest der Staffel sind die ersten beiden Folgen, denn bis übernächste Woche (nächste Woche sind die Damen dran) muss keiner der "Dancing Stars" die Show verlassen. Die (kostenpflichtige) Unterstützungs-Hotline ist allerdings schon in Betrieb. Bei aller Harmonie: Es ist halt doch das Showgeschäft.

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Zu den prominentesten TV-Tänzern der neuen Staffel gehören Daniel Serafin, Hubert Neuper und die Zwillingsschwester von Mirjam Weichselbraun. Das Show-Finale im Vorjahr bescherte dem ORF Top-Quoten.

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