"Das Jenke-Experiment": Kiffen vor der Kamera

Jenke von Wilmsdorff Jenke Experiment Kiffen
Jenke von Wilmsdorff Jenke Experiment Kiffen(c) RTL
  • Drucken

Benebelt startet Jenke von Wilmsdorff in die neue Staffel seiner Selbstversuchsreihe „Das Jenke-Experiment“. Im Dienst der Aufklärung und von RTL gab er sich tagelang dem Cannabis-Konsums hin.

„Ich will wissen: Was ist das für eine Droge, was macht sie mit mir?", sagt Jenke von Wilmsdorff am Anfang seines Selbstversuches, lässt sich vom Arzt auf Testtauglichkeit untersuchen und fährt ins niederländische Haarlem, wo er sich gleich in einem Coffeeshop einquartiert. Für die RTL-Sendung „Das Jenke-Experiment" schlüpft der Fernsehreporter in die Rolle des Versuchskaninchens - und testet die Wirkung von Cannabis am eigenen Leib. Die nächsten 60 Minuten wird gehustet, gegrinst und gekichert. Ein paar Tage durchgehend high sein - das ist das erklärte Ziel des Reporters. Er macht eine Tour im Kiff-Bus durch Denver im Bundesstaat Colorado, wo der Verkauf und Konsum von Marihuana seit knapp drei Monaten legal ist, nimmt unter ärztlicher Überwachung „Legal Highs" - Drogen, die als Lufterfrischer oder Badesalz legal verkauft werden - und probiert sämtliche Konsumformen von Cannabis.

Was die Droge nun mit ihm macht, kommentiert er mit ernstem Blick in die Kamera - schließlich soll sein Experiment auf keinen Fall Anlass zum Nachmachen geben. Damit die Sendung neben Von Wilmsdorffs breitem Grinsen auch kritische Inhalte vermittelt, werden nebenbei die unterschiedlichsten Seiten des THC-Konsums beleuchtet: Vom Cannabis-Abhängigen, den das Gras in die Psychiatrie gebracht hat, bis hin zum Tourette-Patienten, der mit Genehmigung der Behörde kiffen darf und dadurch seine Ticks in den Griff bekommen hat.

Richtig ernst geht es dabei nicht ans Thema (so wird der Schwenk über ein gut gefülltes Gewächshaus mit „Oh Happy Day"-Chören begleitet), aber wie soll man auch ernst bleiben, wenn einem das THC die Gehirnwindungen benebelt und die Mundwinkel ständig in ein doofes Grinsen zieht?

Am Ende ist Von Wilmsdorff wieder ausgenüchtert, ein ärztlicher Check ergibt: keine körperlichen Folgen. Ist das nun ein Freifahrtschein, sich unbekümmert weiter zu bekiffen? „Eine abschließende Meinung habe ich noch nicht", so das Fazit des RTL-Reporters, der in Zukunft Abstand zum Cannabis halten will. Zu antriebslos, zu gleichgültig habe ihn das Zeug gemacht. Der Tenor der Sendung ruft dennoch nach Legalisierung, wenn auch nur für medizinische Zwecke. Das zeigt sich nicht zuletzt in einem Kurzinterview mit der Drogenbeauftragten der deutschen Bundesregierung Marlene Mortler, die eine Legalisierung strikt ablehnt, das aber nur tollpatschig und mit schwachen Argumenten untermauert.

Der Drogen-Selbstversuch, der am Montag von 3,8 Millionen Zusehern in Deutschland verfolgt wurde, war die erste von vier Folgen seiner Experimentserie, in den nächsten Folgen will sich Jenke von Wilmsdorff mit den Themen Tod und körperliche Behinderung auseinandersetzen. Der albern-boulevardeske Zugang, der beim Drogenthema durchaus für Unterhaltung sorgte, könnte dann schnell geschmacklos werden.

"Das Jenke-Experiment", RTL, immer Montags 21:15 bis 22:15 Uhr

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.