"Mord ist die beste Medizin" führt Thiel und Boerne ins Krankenhaus, wo der Rechtsmediziner aufblüht. Allein die Nebenhandlung stört.
Worum geht’s in „Mord ist die beste Medizin“?
Zu Beginn dieser "Tatort"-Folge sieht die Schülerin Mia (Lena Meyer) bei einer Klassenfahrt, wie ein Mann im Park dem Uniklinik-Apotheker Hölzenbein eine Injektion verabreicht. Kurz darauf stirbt der an einem Herzinfarkt. War das ein natürlicher Todesfall oder Mord? Frank Thiel (Axel Prahl) tut Mias Zeugenaussage anfangs als kindliche Fantasie ab, bis Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), der sich zufällig aufgrund gesundheitlicher Probleme im gleichen Krankenhaus wie das Opfer befindet, ebenfalls eine Spur wittert. Er vermutet, dass im Krankenhaus Mediakamentenbetrug im großen Stil praktiziert wird und Patienten statt teurer Medizin lediglich Placebos verabreicht bekommen. Boernes heiße Spur führt in die Apotheke des Krankenhauses, wo nicht alles gesetzeskonform zu laufen scheint.
Wer ermittelt?
Das äußerst witzige Duo aus Münster, Thiel und Boerne, muss ein Betrugskomplott in einem Krankenhaus aufdecken. Dabei eckt Boerne, eigentlich Patient, durch seine Ermittlungen und Besserwisserei beim Krankenhauspersonal an, während sich Thiel in der Welt der Wissenschaft nicht wirklich zurechtfindet und die Dimensionen des Falls unterschätzt. Der Mord scheint nur die Spitze des Eisbergs.
Was gefällt?
Die packende und auch originelle Handlung wirkt erfrischend, nicht umsonst gehören die Fälle mit Thiel und Boerne zu den liebsten der "Tatort"-Gemeinde. Phasenweise erinnert dieser Tatort etwas an Dr. House, darf Boerne doch diesmal mit Sachverstand und Intellekt in einem Krankenhaus ermitteln. Thiel gerät bei der Ermittlung dadurch etwas in den Hintergrund.
Wo hakt’s?
Was die Nebenhandlung mit der Liebschaft zwischen Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) und Mias Vater Mark (Benjamin Braun) soll, und welche Relevanz das für die Handlung hat, erschließt sich dem Zuschauer nicht. Die Zwischensequenzen wirken nervend und belanglos.
Unsere Wertung
4 von 5 Punkten für einen spannenden, originellen Fall, der in den Untiefen der Pharmaindustrie wühlt.