"Tatort" Ludwigshafen: Die Rache des Opfers

Tatort
Tatort(c) ORF (Alexander Kluge)
  • Drucken

Ein Mann wird in "Blackout" unter K.O.-Tropfen gesetzt und umgebracht. Lena Odenthal tappt schlaflos auf falschen Fährten.

Unsere "Tatort"-Wertung:

3 von 5 Punkten

Worum geht's "Blackout"?

Ein Mädchen tappst unsicher durch die Nacht. Lena Odenthal und Mario Kopper können einen Selbstmord nicht verhindern. Und eine Ehefrau entdeckt ihren Mann: Halbnackt, tot und dort, wo die Sonne nicht hinscheint, steckt eine leere Champagnerflasche. Der notorische Ehebrecher hatte 1,8 Promille Alkohol und K.O.-Tropfen im Blut. In der gleichen Nacht wurde auch die Studentin Betty unter Drogen gesetzt, vergewaltigt wurde sie aber nicht. Und erinnern kann sie sich ohnehin an nichts. Zudem lag der Tote mit seinem Bruder und seinem besten Freund im Streit. Odenthal muss mit neuer Kollegin ermitteln, denn Kopper fährt in fährt in musikalischer Mission nach Taormina. "Dass du dich endlich mal richtig auspennst!" gibt er Odenthal mit auf den Weg.

Wer ermittelt?

"Die einsame Kommissarin mit Katze. Ist das nicht ein bisschen viel Klischee?" fragt der nette Barkeeper. Die trauernde Ehefrau meint: "Sie wissen doch nicht, was Liebe ist." Lena Odenthal feiert zwar Jubiläum (ihren 60. Fall, 25 Jahre ist sie dabei), zum Feiern dürfte ihr aber nichts ein. Schlaflos, von Panikattacken gebeutelt und als Single über fünfzig wird sie wie eine Aussätzige behandelt: Mehr denn je wirkt die harte Ermittlerin zerbrechlich und verunsichert, vor allem neben ihrer neuen Kollegin. Alanyse-Spezialistin Johanna Stern (Lisa Bitter) ist jung, hübsch, gut ausgebildet und voller Tatendrang. Vor allem kann sie nichts aus dem Gleichgewicht bringen. Einen "noch warmen" Tatort empfindet sie "wie Ostern und Weihnachten gleichzeitig."

Was gefällt?

Regelmäßige Krimi-Seher wissen wahrscheinlich schon nach einer halben Stunde, wohin der Hase läuft. Trotzdem wird "Blackout" nicht langweilig. In der zweite Hälfte führen die Fährten in verschiedene Richtungen und Ulrike Folkerts setzt der Fall immer mehr zu.

Österreich-Faktor

Marion Mitterhammer spielt die gehörnte Ehefrau. Ihre Beste Szene: "Wenn ich mit meinem Mann zusammen sein will, muss ich akzeptieren, wie er ist", sagt sie. Daneben wirkt Odenthals Single-Dasein gleich weniger traurig.

Wo hakt's?

Am Schluss franst die Geschichte leider aus, auch das Finale wirkt dann doch hastig und inszeniert. Was fehlt: Lena Odenthal hätte sich ein wenig Ruhe und Schlaf verdient.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Tatort: Kopper
TV-Kritik

"Tatort" Ludwigshafen: Abschied von Kommissar Kopper

Nach 21 Jahren und insgesamt 57 Fällen muss Kommissar Mario Kopper gehen. Wie er aber in seinen Abgang stolpert, ist enttäuschend.
Der wueste Gobi
TV-Kritik

"Tatort" Weimar: Strickhöschen und Buchstabensuppe

Wegen der kaputten Heizung gehen die Kommissare Lessing und Dorn in diesem "Tatort" auf Kuschelkurs. Wird aber nichts: "Der wüste Gobi", ein Psychopath und mutmaßlicher Frauenmörder, hält sie auf Trab.
Tatort
TV-Kritik

"Tatort" Hamburg: Falke und der "Westentaschen-Goebbels"

In diesem "Tatort" steht der Rechtspopulismus im Fadenkreuz. In "Dunkle Zeiten" gibt nicht nur Kommissar Thorsten Falke ein politisches Statement ab - kurz steht sogar Donald Trump im Fadenkreuz.
Tatort
TV-Kritik

"Tatort" Berlin: Hier stinkt's nach Tod und U-Bahn

Die Kommissare Rubin und Karow fahnden in der thematisch vollgestopften "Tatort"-Episode "Dein Name sei Harbinger" nach einem Serienmörder. Als Kulisse dient die Berliner U-Bahn. Spooky.
Tatort
TV-Kritik

"Tatort" Hamburg: „Öko-Nazis“ und Prügelkinder

In „Böser Boden“ ermitteln die „Tatort“-Kommissare Falke und Grosz im Fracking- und im Umweltschützer-Milieu. Hier weiß man nicht, wer davon furchterregender ist.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.