Ein Mann wird in "Blackout" unter K.O.-Tropfen gesetzt und umgebracht. Lena Odenthal tappt schlaflos auf falschen Fährten.
Unsere "Tatort"-Wertung:
3 von 5 Punkten
Worum geht's "Blackout"?
Ein Mädchen tappst unsicher durch die Nacht. Lena Odenthal und Mario Kopper können einen Selbstmord nicht verhindern. Und eine Ehefrau entdeckt ihren Mann: Halbnackt, tot und dort, wo die Sonne nicht hinscheint, steckt eine leere Champagnerflasche. Der notorische Ehebrecher hatte 1,8 Promille Alkohol und K.O.-Tropfen im Blut. In der gleichen Nacht wurde auch die Studentin Betty unter Drogen gesetzt, vergewaltigt wurde sie aber nicht. Und erinnern kann sie sich ohnehin an nichts. Zudem lag der Tote mit seinem Bruder und seinem besten Freund im Streit. Odenthal muss mit neuer Kollegin ermitteln, denn Kopper fährt in fährt in musikalischer Mission nach Taormina. "Dass du dich endlich mal richtig auspennst!" gibt er Odenthal mit auf den Weg.
Wer ermittelt?
"Die einsame Kommissarin mit Katze. Ist das nicht ein bisschen viel Klischee?" fragt der nette Barkeeper. Die trauernde Ehefrau meint: "Sie wissen doch nicht, was Liebe ist." Lena Odenthal feiert zwar Jubiläum (ihren 60. Fall, 25 Jahre ist sie dabei), zum Feiern dürfte ihr aber nichts ein. Schlaflos, von Panikattacken gebeutelt und als Single über fünfzig wird sie wie eine Aussätzige behandelt: Mehr denn je wirkt die harte Ermittlerin zerbrechlich und verunsichert, vor allem neben ihrer neuen Kollegin. Alanyse-Spezialistin Johanna Stern (Lisa Bitter) ist jung, hübsch, gut ausgebildet und voller Tatendrang. Vor allem kann sie nichts aus dem Gleichgewicht bringen. Einen "noch warmen" Tatort empfindet sie "wie Ostern und Weihnachten gleichzeitig."
Was gefällt?
Regelmäßige Krimi-Seher wissen wahrscheinlich schon nach einer halben Stunde, wohin der Hase läuft. Trotzdem wird "Blackout" nicht langweilig. In der zweite Hälfte führen die Fährten in verschiedene Richtungen und Ulrike Folkerts setzt der Fall immer mehr zu.
Österreich-Faktor
Marion Mitterhammer spielt die gehörnte Ehefrau. Ihre Beste Szene: "Wenn ich mit meinem Mann zusammen sein will, muss ich akzeptieren, wie er ist", sagt sie. Daneben wirkt Odenthals Single-Dasein gleich weniger traurig.
Wo hakt's?
Am Schluss franst die Geschichte leider aus, auch das Finale wirkt dann doch hastig und inszeniert. Was fehlt: Lena Odenthal hätte sich ein wenig Ruhe und Schlaf verdient.