Thema (ORF2): Kampusch spricht wieder

Natascha Kampusch, Christoph Feurstein
Natascha Kampusch, Christoph Feurstein(c) ORF (Hans Leitner)
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Natascha geht "diese ewige Fragerei" schon auf die Nerven. Aber mit Christoph Feurstein spricht sie doch. Der weiß schließlich, welche Fragen er stellen darf.

Natascha Kampusch spricht wieder. Mit Christoph Feurstein, ihrem ORF-Vertrauten, der die Lizenz zum Fragen hat, weil er dem ehemaligen Entführungsopfer schon so viel Lebens- und Sendezeit gewidmet hat. Beide haben damit internationale Berühmtheit erlangt. Das schweißt offenbar zusammen.

Also spricht Frau Kampusch zu den neu aufgenommenen Ermittlungen in ihrem Fall wieder mit Feurstein - der weiß, was für Fragen er stellen darf und welche nicht. Nicht der "Thema"-Redakteur, das Opfer diktiert die Bedingungen. Frau Kampusch sagt, dass sie "keinen Sinn darin sieht, dass man nach Mittätern sucht". Sie habe "nie welche gesehen". Und sie sagt, die von der Justizministerin in die Wege geleitete neuerliche Untersuchung sei "offenbar eine Methode, um von etwaigen Ermittlungspannen abzulenken".

Wenn man den beiden so zuschaut, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Kampusch und Feurstein inzwischen schon so "verhabert" sind, dass ein "hartes" Interview, wo auch unangenehme Fragen gestellt werden, gar nicht mehr möglich ist. Alles wirkt vorbereitet, abgesprochen, aufgesetzt. Kampusch geht "diese ewige Fragerei und das Salz in die Wunden schütten" ja auch schon gehörig auf die Nerven.

Das ist verständlich - aus ihrer Sicht. Aber deshalb muss der ORF noch lange nicht Druck machen auf die Behörden, die weiter ermitteln sollen - wegen möglicher Mittäter ebenso wie wegen vermuteter Ermittlungspannen.

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