Die psychisch angeschlagene Kommissarin Lena Odenthal wird in der Episode "Die Sonne stirbt wie ein Tier" durch einen Mord auf einem Pferdehof aus ihrer Reha gerissen.
Unsere "Tatort"-Wertung
3 von 5 Punkten.
Worum geht es in "Die Sonne stirbt wie ein Tier" ?
Ein junger Mann steht nachts nackt und schreiend am Ufer des Rheins. Am nächsten Morgen wird Pferdepfleger Heiko Dahl ermordet in der Scheune seines Gutshofs aufgefunden. Auf der Koppel liegt ein verstümmeltes, vergewaltigtes Pferd. Glück für die örtlichen Ermittler, dass sich Kommissarin Lena Odenthal unweit des Gestüts in Reha befindet. Anfangs noch darauf bedacht, Distanz zum Fall zu bewahren, wird Odenthal von der aufgelösten Gutsbesitzerin schnell in den Strudel der Ermittlungen hineingezogen. Bald wird klar, dass es sich hier um eine Serie von Tiervergewaltigungen handelt. Der junge, seelisch labile Techniker Gerd Holler aus Ludwigshafen gerät ins Visier der Ermittlungen - doch er hat ein wasserdichtes Alibi für die Mordnacht ...
Worum geht’s noch?
Schlaflos und von Panikattacken gebeutelt, geisterte die ansonsten so taffe Lena Odenthal durch ihren Jubiläums-"Tatort" ("Blackout" war ihr 60. Fall). In ihrer 61. Folge zieht sie nun die Konsequenzen. Odenthal begibt sich in Rehabilitation, will auf Ratschlag ihres Therapeuten ihren "Scanner im Kopf abschalten" und berufliche von privaten Ängsten trennen. Auch die Beziehung zu Langzeitermittlungs- und WG-Partner Mario Kopper, der die meiste Zeit der Ermittlungen amüsant Italienisch plappernd am Telefon hängt, steht vor einer Wende.
Wer ermittelt?
Das eingespielte Ermittlerduo aus Ludwigshafen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) ist wieder im Einsatz. "Manchmal sind wir wie ein altes Ehepaar", sagt Odenthal in einer Szene. Worauf er nüchtern erwidert: "Was ist daran schlimm?" Feine, solide Schauspielleistung, wie seit einem Vierteljahrhundert aus Ludwigshafen garantiert.
Was gefällt?
Eine herausragende Leistung legt Jungschauspieler Ben Münchow in seiner Rolle des seelisch labilen, liebesbedürftigen Gerd Holler ab. Seine Verzweiflung und Einsamkeit ist so greifbar, dass es schmerzt. Ob er nun fahrig im Verhör immer wieder "Ich bin kein Psycho" ausstößt oder in der Parallelhandlung unbeholfen flirtet – der "Tatort" hatte noch selten einen so überzeugenden, mitleiderregenden Hauptverdächtigen.
Wo hakt's?
Trotz des soliden Spiels der Hauptdarsteller und der schön gefilmten Außenaufnahmen, ist der Tatort leider ziemlich langweilig geraten und will auch nach einer Stunde nicht richtig in Schwung kommen. Mit "Tatort"-typischen, üblichen Floskeln wurde auch diesmal nicht gespart. Sätze wie "Menschen, die Pferde verletzen, sind meist psychisch gestört" entlocken dem Zuschauer bestenfalls ein müdes "No na net".