Savary galt als einer der wichtigsten französischen Theatermacher. Er starb 70-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung. Auch in Österreich hatte er inszeniert.
Der Theatermacher Jerome Savary ist tot. Der französisch-argentinische Regisseur starb am Montagabend an den Folgen einer Krebserkrankung, wie ein Mitarbeiter am Dienstag der dpa bestätigte. Er wurde 70 Jahre alt. Savary gilt als einer der wichtigsten französischen Theatermacher der vergangenen Jahrzehnte und stand jahrelang an der Spitze großer französischer Schauspielhäuser. Mit seinen häufig ironischen, frivolen und Tabus brechenden Aufführungen sorgte er für Schlagzeilen.
Während seiner langjährigen Karriere inszenierte er mehr als 300 Theaterstücke, Musicals, Opern und Operetten. Stationen seiner Karriere waren unter anderem der vom ihm gegründete Grand Magic Circus, das Pariser Theatre National de Chaillot sowie die Opera Comique.
Außerhalb Frankreichs arbeitete er unter anderem an der Mailänder Scala, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, der Berliner Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz, dem Wiener Burgtheater, der Wiener Volksoper, den Bregenzer Festspielen oder den Opernhäusern von San Francisco, Washington, Schanghai, Tokio, Rom und Madrid.
Im Ronacher und im NÖ Landestheater inszeniert
Savary hatte auch immer wieder in Österreich gearbeitet. 2009 zeigte er die Musical-Show "Looking For Josephine" als Deutschsprachige Erstaufführung im Wiener Ronacher. Ab 2010 inszenierte er eine Trilogie an Stücken von Ferdinand Raimund in einer Kooperation des Landestheaters Niederösterreich mit der Bühne Baden: Im Sommer 2010 kam "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" heraus, im Jahr darauf folgte "Der Verschwender", 2012 "Der Bauer als Millionär".
"Das Landestheater Niederösterreich bedauert sehr den Verlust dieses prägenden europäischen Theatermannes und ist in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden", hieß es in einer Aussendung des Theaters.
In Deutschland inszenierte er beispielsweise am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Theater am Kurfürstendamm in Berlin.
(APA/dpa)