Salzburger Festspiele: Bechtolf wird nicht "Intendant"

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Salzburger Festspiele Bechtolf wird(c) APA/NEUMAYR/MMV (NEUMAYR/MMV)
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Der Schauspielchef wird die Festspiele bis 2017 in "Doppel-Führung" mit der Präsidentin leiten. Den Intendanten-Titel trägt Bechtolf in dieser Zeit nicht.

Sven-Eric Bechtolf wird die Salzburger Festspiele zwr interimistisch leiten, aber nicht als "Intendant". Zumindest soll seine Funktion für die Festspiele in den Jahren 2015 und 2016 nicht so bezeichnet werden. Das machte Andrea Ecker, Vorsitzende des Festspielkuratoriums, heute, Mittwoch deutlich. Demnach bleibt Bechtolf Schauspielchef zumindest bis 2016.

In den Jahren 2015 und 2016 soll Bechtolf als Schauspielchef und Direktoriumsmitglied die Aufgaben eines Intendanten zusammen mit der Festspielpräsidentin wahrnehmen - die Verteilung dieser Aufgaben ist noch nicht definiert. Der derzeitige Intendant Alexander Pereira wechselt nach der Saison 2014 an die Mailänder Scala.

Bechtolf gehört auch zum Kuratorium

Der Regisseur, Schauspieler und Kulturmanager Bechtolf wurde in der Sitzung des Festspielkuratoriums am Dienstag zum Mitglied des Festspieldirektoriums bestellt - die Geschäftsordnung der Festspiele soll laut Ecker bei nächster Gelegenheit vermutlich per Umlaufbeschluss entsprechend geändert werden.

Auch die Position des Festspielpräsidenten muss laut Gesetz ausgeschrieben werden, Helga Rabl-Stadlers Vertrag läuft nach den Festspielen 2014 aus. Aber niemand rechnet mit ernsthafter Konkurrenz für die seit vielen Jahren außergewöhnlich einflussreiche Kulturmanagerin. "Diese Doppel-Führung einerseits und auch die Auflösung des Vertrages mit Pereira nach dem Sommer 2014 andererseits sind Weichenstellungen, mit denen alle gut leben können", sagte Kuratoriums-Vorsitzende Ecker.

Bechtolf "fiel es schwer, Posten anzunehmen"

Bürgermeister und Festspielkurator Heinz Schaden (SPÖ) sagte, Bechtolf habe sich nicht um diesen Posten gerissen. "Im Gegenteil, es fiel ihm schwer, ihn anzunehmen, das hat wohl mit Loyalität gegenüber Pereira zu tun", sagte Schaden.

Wie Ecker will er die Bezeichnung "Intendanz" beziehungsweise "Doppel-Intendanz" nicht gelten lassen. "Die Formulierung 'künstlerischer Direktor' für Schauspielchef Bechtolf beziehungsweise 'kaufmännische Direktorin' für Präsidentin Rabl-Stadler entsprechen dem Anliegen des Kuratoriums", so Schaden.

Wie viele Opern sind fixiert?

Unklar ist, wie viele Opern, Theater-Stücke und Konzerte für die Jahre 2015/2016 - also die Jahre der Quasi-Intendanz Rabl-Stadler/Bechtolf - bereits von Pereira fixiert beziehungsweise vertraglich vereinbart wurden. Der Noch-Intendant in Salzburg für die Jahre 2013/2014 und Chef der Mailänder Scala ab 2015 muss dem Kuratorium noch in diesem Monat einen Status-Bericht vorlegen. Dieser soll eine der Grundlagen sein für die Aufgabenverteilung zwischen Bechtolf und Rabl-Stadler.

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