Hubsi Kramar fordert Häupl zum Rücktritt auf

(c) Die Presse (Gabriele Paar)
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Nicht nur er kritisiert die kräftige Erhöhung der Subvention für die Vereinigten Bühnen Wien.

„Reinigen wir diese Stadt von dem ganzen Kulturmüll, der nur zudeckt und verharmlost. Herr Bürgermeister Häupl, wenn es Ihnen egal ist, in welch üblen Kanälen das Geld verschwindet, treten Sie zurück!“ So schließt ein offener Brief des Szenekünstlers Hubsi Kramar an Michael Häupl. Anlass ist die Erhöhung der Subvention für die Vereinigten Bühnen Wien (VBW, dazu gehören das Theater an der Wien und die Musicalspielplätze Ronacher und Raimundtheater), die seit Tagen für Aufregung sorgt. Die VBW, meint Kramar, zeigen nur „seichtes Musiktheater, chauvinistische Machwerke wie ,Natural Blond‘ oder Nostalgieschinken wie ,Elisabeth‘“, die „keine Bereicherung für die öffentliche Kunstförderung“ seien.

Auch die Bestellung der neuen Volkstheater-Intendantin Anna Badora ärgert Kramar, er vermisst die Aussicht auf „gesellschaftspolitisch aufregendes Theater“, da Badora verlauten habe lassen, dass „sie die VT-Premieren zu gesellschaftlichen Ereignissen umgestalten will“.

Am Montag wurde im Kulturausschuss die Subvention für die VBW beschlossen: 37 Millionen Euro plus 4,9 Millionen für das Orchester, für 2015 ist die gleiche Summe vorgesehen. Allerdings verlangt Kulturstadtrat Mailath ein Zukunftskonzept. Vor allem der Musical-Bereich hatte zuletzt Auslastungsprobleme. Auch die Grünen stimmten für die Erhöhung, Kultursprecher Klaus Werner-Lobo erklärte aber, dies sei „eine schmerzhafte Entscheidung“ gewesen. VP-Kultursprecherin Isabella Leeb kritisierte die Erhöhung um stattliche 13 Prozent. Die VBW kassieren ohnehin schon 18 Prozent des Kulturbudgets, so Leeb. (bp)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2013)

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