Burgtheater: „Kein wildes Köpferollen"

Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann
Burgtheater-Direktor Matthias HartmannAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Minister Josef Ostermayer lässt eine mögliche Mitschuld von Burg-Chef Matthias Hartmann an der Krise prüfen und trifft sich erneut mit Ensemble-Vertretern.

Für Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann wird es eng, sagen Beobachter. Bereitet der neue Kulturminister Ostermayer (SPÖ) ein vorzeitiges Ende des bis 2019 laufenden Vertrags von Hartmann vor? „Es wird kein wildes Köpferollen geben, aber man muss handeln", sagte sein Sprecher Sonntag der „Presse": „Ein Rechtsgutachten soll eine mögliche Mitschuld Hartmanns an der Burgtheater-Krise klären. Wenn es die gibt, muss sichergestellt sein, dass das Gutachten auch vor dem Arbeitsgericht hält. Sonst müsste man den Vertrag auszahlen." Ostermayer lässt mehrere Rechtsgutachten, auch über schadensrechtliche und gesellschaftsrechtliche Konsequenzen der Burg-Causa, einholen. Der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG müsse zur Gänze veröffentlicht werden, fordert er.

Auch der Burg-Aufsichtsrat hat ein Gutachten in Auftrag gegeben: Es soll die Mitverantwortung der KPMG klären, die noch vor einem Jahr für den Jahresabschluss 2011/12 einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt hatte. Bezüglich eines von KPMG-Seniorpartner Martin Wagner noch vor Übermittlung des Endberichts gegebenen Interviews in der „Presse" soll eine Anzeige bei der Standesvertretung eingebracht worden sein. Den Rohbericht des Rechnungshofs zur Prüfung der Bundestheater-Holding habe der Minister bisher noch nicht studieren können, hieß es aus seinem Büro. Die Burg-Subvention werde der Bund keinesfalls erhöhen. Ein Brief mit dem Ersuchen um eine Burg-Prüfung werde heute, Montag, dem Rechnungshof übermittelt.
Ferner will sich Ostermayer erneut mit Ensemble-Vertretern, auch demnächst mit der Burg-Geschäftsführung treffen. Dem Theater drohen ein Verlust von 8,3 Millionen Euro plus fünf Mio. Euro mögliche Steuerschulden.

(bp/apa)

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