Avantgardekünstler Marc Adrian gestorben

Der Österreicher gehörte zusammen mit Peter Kubelka und Ferry Radax zur ersten Generation des österreichischen Avantgardefilms.

Der österreichische Avantgardekünstler und Filmemacher Marc Adrian ist gestern, Dienstag, im Alter von 77 Jahren gestorben. Das berichtet die APA mit Verweis auf das familiäre Umfeld des Künstlers. Adrian gehörte in den 50er Jahren zusammen mit Peter Kubelka und Ferry Radax zur ersten Generation des österreichischen Avantgardefilms.

Naheverhältnis zur Wiener Gruppe

Marc Adrian wurde am 4. Dezember 1930 in Wien geboren. Er legte 1950 die Matura ab und studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Fritz Wotruba sowie in Paris und Mailand. In den 50er und 60er Jahren stand der Künstler in einem Naheverhältnis zur Wiener Gruppe, er weitete das Feld der Bildhauerei und Malerei auf das Medium Film aus.

Ausgangspunkte von Adrians Schaffen waren Plastik, Malerei, Op-Art, Computerkunst und konkrete Poesie. Parallel zu seinen literarischen, plastischen und bildenden Arbeiten schuf Adrian eine Reihe von avantgardistischen Filmen. Von Anfang an waren seine Streifen dabei eine Auseinandersetzung mit herrschenden Ideologien und behandelten Themen wie Gewalt, Sexualität, Macht und Staat, Wahrnehmung und Täuschung. Anfangs arbeitete Adrian mit Kren zusammen, als er sich jedoch psychologisch-narrativen Themen zu widmen begann, trennte sich die Künstlergemeinschaft.

Neben seiner künstlerischen Arbeit begann Adrian ab 1970, an künstlerischen Hochschulen u.a. in Hamburg, Cambridge und Wien zu unterrichten. 1988 war er österreichischer Vertreter bei der "Olympiade des artistes" in Seoul, Personalausstellungen fanden zudem in Europa, den USA und Indien statt. Erste Auszeichnungen erhielt der Künstler bereits in den 60er Jahren. Ausgezeichnet wurde er u.a. 1992 mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst und dem ersten Preis der Kurzfilmfestivals "Filmzwerge" in Münster. 2007 war dem von der Galerie Hofstätter vertretenen Künstler eine große Personale in der Grazer Neuen Galerie gewidmet.

(APA)

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