Salzburger Festspiele: Wirtschaftliche Bilanz fällt positiv aus

SALZBURGER FESTSPIELE 2014: ABSCHLUSS-PRESSEKONFERENZ / PEREIRA
SALZBURGER FESTSPIELE 2014: ABSCHLUSS-PRESSEKONFERENZ / PEREIRA(c) APA/FRANZ NEUMAYR
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An den Kartenkassen wurde heuer ein Plus von 2,2 Millionen Euro erzielt. Die insgesamt 266 Vorstellungen waren zu 93 Prozent ausgelastet.

Die Salzburger Festspiele sind wirtschaftlich einmal mehr erfolgreich. Wie das Direktorium heute, Donnerstagvormittag, bei der Bilanz-Pressekonferenz bekannt gab, waren die insgesamt 266 Vorstellungen zu 93 Prozent ausgelastet. Oper, Konzert, Theater und Sonderveranstaltungen werden von 18. Juli bis 31. August von 271.068 Besuchern frequentiert worden sein.

An den Kartenkassen ergibt das ein Plus von 2,2 Mio. Euro gegenüber dem Budgetvoranschlag. In absoluten Zahlen haben die Festspiele Eintrittskarten im Wert von 29,1 Millionen Euro verkauft. Damit ist aber noch nicht klar, ob Intendant Alexander Pereira, Präsidentin und kaufmännische Leiterin Helga Rabl-Stadler und Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf die vom Kuratorium genehmigte Budgetobergrenze von knapp über 61 Mio. Euro für 2014 eingehalten haben: "Die genauen Zahlen werden erst im November vorliegen. Aber wir sind guten Mutes und haben Grund zur Annahme, dass es sich ausgeht", sagte Rabl-Stadler und wies darauf hin, dass die Festspiele heuer 79 Prozent des Budgets selbst erwirtschaftet haben.

Letzte Pressekonferenz für Pereira

Alexander Pereira gab sich in seiner letzten Pressekonferenz als Intendant der Salzburger Festspiele stolz darüber, dass die Opern - zum Teil auch jene Werke, die bei der Fachpresse überwiegend negativ beurteilt worden waren - vom Publikum hervorragend angenommen worden seien. "Für den 'Rosenkavalier' gab es in acht Vorstellungen ganze drei Restkarten. Der 'Don Giovanni' und die 'Cenerentola' waren zu 99 Prozent ausverkauft und der 'Fierrabras' zu 96 Prozent. Sogar für die Uraufführung und die Folgeveranstaltungen von 'Charlotte Salomon' wurden 85 Prozent der Karten abgesetzt. Das geht nirgends sonst als in Salzburg, dass man für moderne Oper derart viele, immerhin auch bis zu 300 Euro teure Karten verkaufen kann."

Pereira, der seinen Vertrag mit den Festspielen um zwei Jahre verkürzt hat und am 1. September die Intendanz der Scala in Mailand übernehmen wird, schrieb heute eine lange Reihe von Verdiensten für die Festspiele auf seine Fahnen. So seien die Erfindung der "Ouvertüre spirituelle", die Verpflichtung von Cecilia Bartoli als Pfingstfestspiel-Intendantin, die Dichte an Stars, die Einmaligkeit vieler künstlerischer Ereignisse, das Programm für Kinder - durch das es gelungen sei, den Besuch der Festspiele zu einem Kinderurlaub zu machen -, das Zurückholen der Wiener Philharmoniker ins Zentrum der Festspiele (vier Opern und sechs Konzerte) und nicht zuletzt der erfolgreiche Kampf um die Subventionserhöhung von 2,5 Mio. Euro nachhaltig wirkende Erfolge.

Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf, der in den Jahren 2015 und 2016 zusammen mit Rabl-Stadler für das künstlerische Programm der Festspiele verantwortlich sein wird, bedauerte heute das Auslaufen der Reihe "Young Directors Project" (YDP). "Wenn wir im Theater drei, vier Eigenproduktionen pro Saison stemmen, dann ist das Geld aufgebraucht. Das YDP ist ein Sponsorenprojekt. Ich werde mich bemühen, einen neuen Sponsor zu begeistern, vielleicht klappt es für 2016."

Traditionellerweise veröffentlichen die Salzburger Festspiele eine präzisere Wirtschaftsbilanz in einer Pressekonferenz im November. Zugleich soll dabei das Detailprogramm des Jahres 2015 präsentiert werden. In der Oper sind Neuproduktionen der Stücke "Fidelio" (Franz Welser-Möst und Claus Guth) sowie "Figaro" (Bechtolf und Dan Ettinger) bereits fix.

(APA)

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