Burgtheater zweifach beim Berliner Theatertreffen vertreten

FOTOPROBE: ´DIE L�CHERLICHE FINSTERNIS´
FOTOPROBE: ´DIE L�CHERLICHE FINSTERNIS´(c) APA (GEORG HOCHMUTH)
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"Die lächerliche Finsternis" und "die unverheiratete" sind unter den zehn Inszenierungen, die zum Theatertreffen eingeladen wurden. Auch Castorfs umstrittener "Baal" ist dabei.

Das Burgtheater ist mit zwei Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Dusan David Parizeks Uraufführung von Wolfram Lotz' "Die lächerliche Finsternis" wurde ebenso wie die Uraufführung von Ewald Palmetshofers "die unverheiratete" durch Robert Borgmann mit Burgtheater-Doyenne Elisabeth Orth (beides im Akademietheater) unter die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen von Österreich, Deutschland und der Schweiz gewählt.

Beim 52. Theatertreffen, das vom 1. bis 17. Mai in Berlin stattfindet, ist auch Nicolas Stemanns Inszenierung von Elfriede Jelineks Flüchtlings-Stück "Die Schutzbefohlenen", das als Produktion des Hamburger Thalia Theaters beim Festival Theater der Welt in Mannheim uraufgeführt wurde, mit dabei. Die Österreichische Erstaufführung des Stückes wird Michael Thalheimer am 28. März im Burgtheater herausbringen.

Suhrkamp geht gegen Castorfs "Baal" vor

Auch Frank Castorfs "Baal"-Inszenierung vom Münchner Residenztheater findet sich in der Auswahl - insofern brisant, weil vor kurzem bekannt wurde, dass der Suhrkamp Verlag vor Gericht eine einstweilige Verfügung beantragen wird, um die Absetzung der mit zahlreichen Fremdtexten angereicherten Brecht-Aufführung zu erwirken. Die Jury hofft, dass die Aufführung in der erarbeiteten Form ohne Einschränkungen gezeigt werden kann.

Weiters zum Theaterteffen eingeladen:

  • "Warten auf Godot" (Regie: Ivan Panteleev) aus dem Deutschen Theater Berlin
  • "Common Ground", Yael Ronens Auseinandersetzung mit der Erinnerung an die Balkan-Kriege aus dem Berliner Maxim Gorki Theater,
  • "John Gabriel Borkman", Karin Henkels Interpretation aus dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg
  • "Atlas der abgelegenen Inseln", Thom Luz' Transponierung des von Judith Schalansky in einen musikalisch-poetischen Sehnsuchtsabend in einem Hannoveraner Treppenhaus,
  • "Warum läuft Herr R. Amok?", Susanne Kennedys eigenwillige Umsetzung von Rainer Werner Fassbinders Film aus den Münchner Kammerspielen
  • "Das Fest", Christopher Rüpings Stuttgarter Inszenierung nach einer Vorlage von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov.

Das 52. Theatertreffen sei "ein Festival der Uraufführungen und der Debütanten", sagte die Leiterin des Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, bei einer Pressekonferenz am Montag in Berlin und hob hervor, dass die Hälfte der ausgewählten Regisseurinnen und Regisseure (Ronen, Luz, Panteleev, Parizek und Rüping) erstmals beim Theatertreffen vertreten seien. "Die eingeladenen Theatermacher widmen sich in ihren Interpretationen und Kreationen in sehr heterogenen Stilen großen gesellschaftspolitischen Problemen wie Krieg, Flucht und den dadurch bedingten Traumata."

Die siebenköpfige Theatertreffen-Jury (Till Briegleb, Barbara Burckhardt, Wolfgang Huber-Lang, Peter Laudenbach, Bernd Noack, Stephan Reuter und Andreas Wilink) hat für ihre Auswahl im vergangenen Jahr insgesamt 379 Inszenierungen in 54 Städten besichtigt.

>> www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen

(APA)

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