Castorfs "Baal" von der Bühne verbannt

Intendant Martin Kusej bezog am Donnerstag via Aussendung Stellung: Er will nach einem "kreativen Umgang mit der entstandenen Situation suchen".

Frank Castorfs umstrittene Inszenierung von Bertolt Brechts "Baal" wird mit dem gestern, Mittwoch, geschlossenen Vergleich zwischen dem Suhrkamp Verlag und dem Münchner Residenztheater wohl nicht vollends von der Bühne verschwinden. Intendant Martin Kusej bezog am Donnerstag via Aussendung Stellung: Er will nach einem "kreativen Umgang mit der entstandenen Situation suchen".

"Kann uns nicht das Theaterspielen verbieten"

"Gestern ist es nach sechseinhalbstündiger Verhandlung vor dem Landgericht München zu einem Vergleich gekommen, der die Minimalpositionen beider Seiten abbildet", heißt es. Die Inszenierung "in ihrer jetzigen Form" werde noch einmal in München und einmal beim Theatertreffen in Berlin gezeigt. Kusej: "Man kann uns aber natürlich nicht das Theaterspielen verbieten, sondern nur die Verwendung bestimmter Texte in bestimmten Zusammenhängen. Wir werden daher selbstverständlich nach einem kreativen Umgang mit der entstandenen Situation suchen." Das sei man dieser "wirklich außergewöhnlichen Inszenierung, allen Beteiligten auf und hinter der Bühne und vor allem dem Publikum schuldig".

Auf der Website des Theaters stehen vorerst noch drei Termine auf dem Spielplan: Der 28. Februar, der nach dem Vergleich als letzter Aufführungstermin genannt wurde, sowie der 9. und 31. März. An welchem der drei Tage Castorfs "Baal" nun tatsächlich zum letzten Mal in München gespielt wird, steht laut einer Sprecherin des Theaters noch nicht fest.

(APA)

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