Konrad-Wolf-Preis ging posthum an Christoph Schlingensief

Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot
Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot(c) APA/dpa (Aino Laberenz)
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Das Preisgeld von 5000 Euro geht an das von Schlingensief gegründete Operndorf in Burkina Faso.

Der deutsche Regisseur und Filmemacher Christoph Schlingensief ist fünf Jahre nach seinem Tod mit dem Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste geehrt worden. Das Preisgeld von 5000 Euro ging am Dienstagabend an das 2010 von ihm gegründete Operndorf im westafrikanischen Burkina Faso.

Jurymitglied Georg Seeßlen sagte in seiner Laudatio: "Der Preis gilt einem Menschen, der schon gestorben ist, aber einem Werk, das noch lebt." Die Laudatio wurde von Regisseurin Jutta Brückner vorgetragen, weil Seeßlen erkrankt war.

Ausbildung für 250 Kinder aus der Region

Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz bedankte sich "von Herzen" für die Auszeichnung. Sie mache das Werk ihres Mannes sichtbar und sei für sie selbst ein "Zeichen des Vertrauens", das Projekt Operndorf fortzusetzen, sagte die 34-Jährige. Dort bekommen inzwischen 250 Kinder aus der Region eine schulische und künstlerische Ausbildung. Im vergangenen Jahr öffnete zudem eine Kranken- und Zahnstation.

Schlingensief, einer der wichtigsten zeitgenössischen Regisseure, war 2010 mit 49 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Der Preis erinnert an den früheren DDR-Filmemacher Konrad Wolf (1925-1982). Zu den bisherigen Preisträger gehören die Regisseure Ken Loach und Michael Haneke.

(APA/dpa)

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