Star-Choreograf Millepied verlässt Pariser Opernballett

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FILES-FRANCE-ENTERTAINMENT-BALLET-MILLEPIED(c) APA/AFP (VALERY HACHE)
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Erst vor eineinhalb Jahren hatte Benjamin Millepied die Leitung des Opernballetts übernommen. Ehefrau Natalie Portman fühlt sich als Jüdin in Paris unwohl.

Der französische Star-Choreograf Benjamin Millepied,  Ehemann von US-Schauspielerin Natalie Portman, steht vor einem Absprung von der Pariser Oper. Nachdem Gerüchte über einen Abgang des Direktors des renommierten Pariser Opernballetts hochgekocht waren, beraumte Opernchef Stephane Lissner für Donnerstagnachmittag eine Pressekonferenz an. "Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, meine Tätigkeit als Tanzdirektor zu beenden", erklärte Millepieddort. 

Der 38-Jährige hatte die Leitung des Opernballetts erst im November 2014 übernommen. Er wolle sich "100 Prozent" der kreativen Arbeit widmen, erklärte er. Seine Arbeit an der Pariser Oper erlaube ihm das nicht. 

Arbeitete an "Black Swan" mit

Millepied wurde in den USA ausgebildet und machte Karriere im New York City Ballet, wo er 2002 Erster Tänzer wurde.

2010 lernte er am Set des Hollywoodstreifens "Black Swan" Natalie Portman kennen. Die beiden heirateten und haben einen kleinen Sohn. 2011 gründete Millepied in Los Angeles seine eigene Kompanie, das L.A. Dance Project.

Die Nominierung des glamourösen Tänzers und Choreografen für die Pariser Oper Anfang 2013 - damals war er erst 35 Jahre alt - war eine Sensation. In Paris machte er sich schnell daran, alte Hierarchien und Traditionen in Fragen zu stellen und brachte frischen Wind in das altehrwürdige Haus.

Damit eckte er aber auch an: Dass er kürzlich in einem Dokumentarfilm die Tänzerausbildung an der Oper als zu starr kritisierte und sagte, Ballett könne manchmal "tödlich langweilig" sein, soll laut dem Magazin "Paris Match" bei manchen im Opernhaus gar nicht gut angekommen sein.

Natalie Portman will weg aus Paris

Außerdem soll es seine Frau zunehmend aus Paris wegziehen. Nicht nur wegen ihrer Schauspiel-Karriere: Nach den Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt vor einem Jahr machte sie deutlich, sich als Jüdin in der französischen Hauptstadt unwohl zu fühlen.

(APA/AFP)

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