Bunte Festspiele für jedermann

Das Fest zur Festspieleröffnung macht Salzburg eineinhalb Tage lang zur Bühne.

Salzburg. Wenn heute, Freitag, am Nachmittag die Salzburger Brauchtumsschützen zum Salut schießen, ist das der Beginn eines bunten Fests für die Salzburger und deren Gäste. Mit dem Fest zur Festspieleröffnung feiert die Stadt den Beginn des Festivalsommers. Insgesamt 78Veranstaltungen werden zwischen Freitag, 17 Uhr, und Samstagabend über die Bühne gehen. Renate Bienert, die Organisatorin des Fests, konnte wieder viele Künstler, die bei den Festspielen mitwirken, für Beiträge gewinnen.

Nicholas Ofczarek, Michael Maertens und Dieter Dorn treffen sich zu einem Künstlergespräch über Samuel Becketts „Endspiel“. Peter Lohmeyer, der Tod im „Jedermann“, liest – humorvolle – Kurzgeschichten in der Edmundsburg auf dem Mönchsberg. David Bennent, der Mammon im „Jedermann“, hat sich ebenfalls eine Lesung vorgenommen: Er tritt mit „Geschichten von Anton Tschechow“ im Republic auf. Der Chor der Staatlichen Kapelle St. Petersburg – zu Gast bei der „Ouverture spirituelle“ – öffnet die Generalprobe des Konzerts in der Kollegienkirche für das Publikum.

Im Salzburger Dom werden die Dommusiken von Salzburg und München gemeinsam kirchenmusikalische Werke aufführen. Kammersängerin Christa Ludwig gibt Einblicke in eine Meisterklasse mit jungen Gesangstalenten.

Premiere für Poetry-Slam

Erstmals wird es auch einen Poetry-Slam geben: Die zeitgeistigen Poeten sollen sich mit dem Festspielmotto „Wir sind der Stoff, aus dem die Träume sind“ auseinandersetzen. Das Salzburger Straßentheater ist ein Fixpunkt des Fests – heuer wird im Innenhof von St. Peter das Stück „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo aufgeführt. Einer der traditionellen Höhepunkte des Festes, der Fackeltanz rund um den Residenzbrunnen am Freitagabend, hat im Vorfeld für Unstimmigkeiten gesorgt. Die Veranstalter, die Stadt Salzburg, hatten einer Gruppe, bei der auch Tänzer aus Syrien mitmachen wollten, abgesagt. Das hat zu Kritik geführt – trotzdem wird der Fackeltanz einer der traditionellen Höhepunkte des Fests bleiben.

Führungen durch die Landesausstellung und das Domquartier, das Panoramamuseum, Künstlergespräche und viel Musik runden das Fest zur Festspieleröffnung ab. Das Programm ist kostenlos, für einen Teil der Veranstaltungen sind Zählkarten notwendig, häufig gibt es aber kurzfristig noch Restplätze.

Programm:www.salzburgfestival.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.