Kultur in Niederösterreich: Pröll und Spiele

Austrian-born artist Nitsch poses at his retrospective ´Theatre of Orgies and Mysteries´ at Berlin´s Martin-Gropius-Bart art gallery
Austrian-born artist Nitsch poses at his retrospective ´Theatre of Orgies and Mysteries´ at Berlin´s Martin-Gropius-Bart art gallery(c) REUTERS (Fabrizio Bensch / Reuters)
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Die Kulturbilanz des scheidenden Landeshauptmanns fällt durchaus positiv aus: Erwin Pröll förderte Bühnen und ließ Museen bauen.

Erwin Pröll (ÖVP) hat stets in ein rege Kulturszene investiert und damit für Spiele im Land gesorgt. Der scheidende Landeshauptmann von Niederösterreich baute eine vitale Theaterszene mit rund 100 Bühnen und Festivals aus. Das Musikfestival in Grafenegg sowie das Landestheater etablierten sich während seiner Amtszeit über die Grenzen hinaus. Mit Malern wie Hermann Nitsch ist Pröll gut befreundet.

Rund 168 Millionen Euro flossen im Jahr 2015 in die Kulturszene in Niederösterreich. Davon gingen 63 Millionen in den Bereich Aus- und Weiterbildung, 27 Millionen wurden der Wissenschaft und den Museen zur Verfügung gestellt.

Bereits der zweitgrößte Posten ist mit 25 Millionen die darstellende Kunst. 16 Millionen Euro flossen in die Musik. Das Kulturbudget wurde aber auch für die Erhaltung des baukulturellen Erbes (8,3 Millionen ) und anderen Kulturinitiativen zur Verfügung gestellt.

Dichtes Netz von Sommerbühnen

Wie in keinen anderem Bundesland prägt ein dichtes Netz von Sommerbühnen die niederösterreichische Kulturlandschaft. Verantwortlich dafür ist der Verein "Theaterfest Niederösterreich", dem 21 Bühnen angehören - von Altenburg bis Weitra.

Die Förderung für 2015 betrug dafür 2,5 Millionen Euro. Dazu kommen noch einmal mehr als 70 weitere Kleinbühnen und Festivals, für die 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden und deren Programm mehrheitlich volkstümlich-boulevardesk ist.

Landestheater ist die größte Bühne

Die größte Bühne in Niederösterreich ist weiterhin das Landestheater in St. Pölten. Für die Landestheater Niederösterreich Betriebs GmbH wurden 2015 insgesamt 3,5 Millionen Euro ausgeschüttet. Die Niederösterreichische Kulturwirtschaft GesmbH wurde mit 2,6 Millionen Euro gefördert, die Niederösterreichische Kulturszene Betriebsgesellschaft m.b.H. mit 3,5 Millionen Euro. Die Niederösterreichische Festival und Kino GmbH bekam für das donaufestival 1,9 Millionen Euro.

Freundschaft zu Hermann Nitsch

Förderungen gab es auch für die Bildende Kunst: Für Ankäufe, Ausstellungen, Preise und Förderungen gab das Land 2015 insgesamt 7,5 Millionen Euro aus. Bekannt ist die freundschaftliche Beziehung des abgetretenen Landeshauptmanns zum Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch, dessen Museum in Mistelbach steht. Unterstützt wurde auch das Arnulf Rainer Museum in Baden. Prominent sind auch die Kunsthalle und das Karikaturmuseum in Krems.

Tonkünstler und Blasmusik

Aber auch ein eigenes Orchester von internationalem Niveau fördert das Land: Die Niederösterreichischen Tonkünstler wurden laut Kulturbericht mit 10,6 Millionen Euro unterstützt. Das unter Pröll ins Leben gerufene Musikfestival Grafenegg erhielt 1,4 Millionen Euro. Mit 631.290 Euro wurde aber auch zeitgenössische Komposition unterstützt.

Auch traditionelles Musizieren kam nicht zu kurz: 292 Blasmusikkapellen wurden mit insgesamt 290.000 Euro gefördert.

Vergleichsweise gering fiel der Budgetposten Literatur mit 704.477 Euro aus. Aber als eifriger Leser war Pröll noch nie bekannt.

(APA)

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