Schauspielerin Miriam Goldschmidt gestorben

Miriam Goldschmidt als Winnie in Becketts "Glückliche Tage.
Miriam Goldschmidt als Winnie in Becketts "Glückliche Tage.(c) Festival Art Carnuntum
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Miriam Goldschmidt wird eine mitreißende Präsenz auf der Bühne zugeschrieben. Sie war Mitglied des Brook-Ensembles und gastierte mehrfach bei Art Carnuntum.

Die lange in Berlin ansässige Schauspielerin Miriam Goldschmidt ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Wie ihr Ex-Mann, der Schweizer Schauspieler Urs Bihler, am Mittwoch sagte, starb Goldschmidt am Montag in Lörrach an Krebs.

Die Schauspielerin ging Anfang der 70er-Jahre nach Paris und wurde dort bei Peter Brook tragendes Mitglied des "Centre international de créations théâtrales", wie die Zeitung "BZ Basellandschaftliche Zeitung" berichtete. Dort habe Peter Stein die gebürtige Frankfurterin gesehen und an die Berliner Schaubühne eingeladen. Sie spielte dort in den 80er-Jahren unter anderem in Genets "Die Neger" und in "Kalldewey, Farce" von Botho Strauss.

Miriam Goldschmidt wird eine mitreißende Präsenz zugeschrieben. Sie spielte unter anderem auch in Darmstadt, München, Bochum und Zürich. In den vergangenen Jahren war sie auch mehrfach beim niederösterreichischen Festival Art Carnuntum (u.a. als Winnie in Becketts "Glückliche Tage") zu sehen.

Aufgewachsen in Heimen, später adoptiert

Goldschmidt, Tochter eines Schwarzen und einer Jüdin, lernte ihre Eltern nie kennen, wie sie dem WDR 2014 erzählte. Sie wuchs zunächst in Heimen, dann in einer Adoptivfamilie auf. Goldschmidt lebte nach Angaben von Bihler seit 15 Jahren in Berlin. Wegen der Krankheit sei sie an Ostern in Lörrach an der Schweizer Grenze in ein Hospiz gegangen, weil ihr Sohn in Basel lebt.

(APA/dpa)

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