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Raimundtheater: Feel-good mit Rainhard Fendrich

Lukas Perman als Josi Ederer und Iréna Flury als Emma Carter
Lukas Perman als Josi Ederer und Iréna Flury als Emma CarterVBW Deen Van Meer
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"I Am from Austria": Andreas Gergen inszenierte die Uraufführung. Nach mühsamem Beginn macht die Produktion mit einem wohl einstudierten Ensemble Spaß.

Ein Berg mit Gipfelkreuz und Steinbock, auf einem Felsvorsprung landet mit einem roten Hubschrauber das Liebespaar. Das ist die beste satirische Szene in „I Am from Austria“, dem Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich, seit Samstagabend im Wiener Raimundtheater zu erleben. Titus Hoffmann und Musical-Intendant Christian Struppeck strickten das Buch recht exakt nach dem Vorgänger „Ich war noch niemals in New York“, das Musical mit Liedern von Udo Jürgens. Nur spielt die Geschichte nicht auf einem Kreuzfahrtschiff, sondern in einem Wiener Nobelhotel.

„No Roots“ hieß im Sommer ein Hit von Alice Merton. Wurzeln sind wieder ein Thema bei den mobilen Jungen. Auch hier geht es darum. Die Fremdenverkehrswerbung wird Freude mit „I Am from Austria“ und den vielen anmutigen Projektionen aus der schönen Wienerstadt haben. Fendrich schwänzte die Premiere, er habe Wichtigeres zu tun, ließ er ausrichten und: „Im Seichten kann man nicht untergehen.“ Treffend, aber wenn, was in der Popbranche selten ist, der Steuerzahler Entertainment finanziert, sollte sich die Hauptperson wenigstens verbeugen. Wiens Musical ist eine insiderische Angelegenheit, erneut hat Andreas Gergen inszeniert, Kim Duddy choreografiert; Lukas Perman, bekannt von „Dancing Stars“, spielt den Sohn des Hoteliers, Josi, der sich die Hollywood-Diva Emma Carter angelt, Elisabeth Engstler seine Mutter. Auch ehrwürdige Veteranen haben schöne Rollen, Andreas Steppan spielt den sanften Hotelier, Dolores Schmidinger mit vielen Pointen die skurrile Concierge Elfie Schratt. Nur im Orchestergraben waltete diesmal nicht Musical-Musikchef Koen Schoots, sondern Michael Römer. Hatte auch Schoots Besseres zu tun? Nun ja, er probt für eine weitere Wiederaufnahme von „Tanz der Vampire“ (30. 9.).

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