Der Iffland-Ring kann auch an eine Frau gehen

Hat Bruno Ganz den Ring einer  Frau vermacht? Irgend jemand sagte ihm, er dürfe.
Hat Bruno Ganz den Ring einer Frau vermacht? Irgend jemand sagte ihm, er dürfe.(c) APA
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Dass das „Kronjuwel“ des deutschsprachigen Theaters nur an Männer vergeben wird, galt als Tatsache. Im Büro von Minister Blümel sieht man es anders.

Als „anachronistischen Preis“ hatte der kürzlich verstorbene Bruno Ganz den Iffland-Ring bezeichnet. Das sah er aber auch als „das Tolle daran“. Er bezog sich dabei auf die Kriterien: Der höchste Preis des deutschsprachigen Theaters wird, ganz simpel, vom Träger vererbt. In einem Brief schreibt er nieder, an wen das diamantenbesetzte eiserne Schmuckstück nach seinem Tod gehen soll. Seit er erstmals vergeben wurde, der Legende nach von Johann Wolfgang von Goethe, ging er nur an Männer.

Doch warum? Waren es nur die ungeschriebenen Gesetze der Tradition? Oder wurde dazu vom Kulturministerium, das seit den 1950er Jahren über dem Ring wacht, auch etwas in die Statuten geschrieben?

Bruno Ganz brachte den Stein posthum ins Rollen. In einem Interview aus dem ORF-Archiv, das Montagnacht noch einmal ausgespielt wurde, sagte er wörtlich: „Ich bin der erste Träger, dem man gesagt hat: Du darfst ab jetzt auch eine Frau (ernennen, Anm.). Das war vorher ausgeschlossen.“

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