"Gotham": Wer braucht schon Batman!

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Die neue Fox-Serie "Gotham" dreht sich um Commissioner James Gordon, der den Mord an Bruce Waynes Eltern aufklärt. Sie zeigt auch den Werdegang der ikonenhaften DC-Antagonisten.

Wer dachte, dass Batman-Fans nach dem Finale von Christopher Nolans "Dark Knight"-Trilogie schwarzsehen müssen, irrt. Der Superheld im Fledermauskostüm ist derzeit äußerst präsent. Heuer, im Jubiläumsjahr, erscheint nicht nur erstmals die komplette DVD/Blu-Ray-Box der schier zeitlosen Camp-Serie "Batman", auch erste Fotos des epochalen DC-Aufeinendertreffens "Batman vs Superman: Dawn of Justice" (mit Ben Affleck als dunkler Ritter) wurden im Netz veröffentlicht. Nun ist die lang erwartete Fox-Serie "Gotham" im US-Fernsehen angelaufen.

Der Plot: Bruce Wayne muss ansehen, wie sein Eltern von einem Straßenräuber ermordet werden. Der Junge wird Zeuge der grauenhaften Tat. Commissioner James Gordon (gut besetzt mit Ben McKenzie; bekannt aus O.C., California) nimmt sich des Buben an und verspricht den Mörder zur Strecke zu bringen. Soweit so gut - dieser Strang wurde bereits in Tim Burtons "Batman" (1989) und Nolans "Batman Begins" (2005) gezeigt.

Vom Wayne-Spross, der später bekanntermaßen zu Batman wird, bekommen die Zuschauer in der Pilot-Folge wenig zu sehen. Im Fokus steht Gordon selbst, ambivalente Polizeikollegen (Harvey Bullock; gespielt von Donal Logue) und - fast noch interesanter - die Schar an Antagonisten:

  • Fish Mooney (gespielt von Jada Pinkett Smith, Ehefrau von Will Smith). Der Boss der städtischen Mafia ist eine Frau - in der androzentrischen Comicbuch/-Filmwelt eine Seltenheit. Sie ist nicht die einzige starke Frauenfigur: Das gilt auch für Sarah Essen, Gordons Vorgesetzte.
  • Selina Kyle (Camren Bicondova). Die zweite Folge trägt den Titel "Selina Kyle". Darin wird man mehr von der mysteriösen Diebin erfahren. DC-Fans wissen ohnehin, dass aus ihr Catwoman wird.
  • Oswald Cobblepot (Robin Lord Taylor). Ein junger, adrett gekleideter Krimineller im Diensten von Fish Mooney. Wird von seinen Komplizen "Penguin" genannt.

Mit dem Auftakt am Montag kann Fox zufrieden sein: 8,21 Millionen sahen den durchaus vielversprechenden Start. Ob und wann "Gotham" hierzulande im Fernsehen zu sehen sein wird (ProSieben zeigt angeblich Interesse, in den USA hat Netflix die VoD-Rechte), ist leider noch nicht bekannt. Nachtrag: Über Xbox Video ist "Gotham" schon jetzt in Österreich abrufbar (Danke, Benedikt, für den Hinweis).

Der Pinguin stiehlt die Show

"Gotham" ist sinister, smart und nicht von Humor befreit. An McKenzie als Gordon muss ich mich noch gewöhnen, zu sehr ist mir noch die Darstellung von Gary Oldman in den Nolan-Filmen in Erinnerung. Aber das kommt noch.

Als Showsteeler stellt sich bereits in der ersten Episode der optisch blasse und spindeldürre Robin Lord Taylor (legt bitte jemand eine Wikipedia-Seite für ihn an!) heraus. Bislang bekleidete er nur Mini-Rollen in Serien wie "The Good Wife" oder "The Walking Dead". Seine im Piloten angedeutete Transformation vom devoten, deliquenten Dandy Oswald Cobblepot zum psychopathischen Pinguin ist fesselnd. Wer braucht da schon Batman!

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