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Parov Stelar räumt bei "Amadeus Awards" ab

Parov Stelar raeumt Amadeus
Parov Stelar raeumt Amadeus(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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STS wurden im Rahmen der Musikgala für ihr Lebenswerk geehrt. Hubert von Goisern, der einen Ehrenpreis bekam, hielt sich mit Kritik nicht zurück.

Die diesjährige Verleihung der "Austrian Amadeus Music Awards" brachte viele glückliche Gewinner, aber nur einen großen Triumphator hervor: Marcus Füreder konnte mit seinem Elektro-Projekt Parov Stelar im Wiener Volkstheater gleich drei Auszeichnungen entgegennehmen: für das "Album des Jahres", als bester "Electronic"- sowie bester "Live"-Act. Bei der gut zweistündigen Gala waren andere Glanzlichter aber spärlich gesät, vielmehr waren großteils zwar professionell, aber etwas spröde heruntergespielte Moderationen und Live-Auftritte zu erleben.

Augenzwinkernd durch den Abend

Schauspieler Manuel Rubey und TV-Moderatorin Isabella Richtar versuchten, augenzwinkernd durch den Abend zu führen. Die Durchschlagskraft von Witzen über den Österreicher-Anteil im Musikprogramm von Ö3, textliche Besonderheiten des Schlagers oder Seitenhiebe auf Austro-Pop-Größen wie Rainhard Fendrich (Stichwort: Ferrari) fehlte an mancher Stelle. Den Ausgezeichneten sowie der versammelten Prominenz aus Musik- und Medienbranche schien dies aber wenig auszumachen, und Parov Stelar waren spätestens bei der Entgegennahme der zweiten Auszeichnung selig: "Die Zweite, ein Wahnsinn", so Füreder.

Hubert von Goisern kontra Andreas Gabalier

Die altgedienten Sofa Surfers setzen sich bei "Alternative", der ehemalige Castingshow-Teilnehmer Julian Le Play bei "Pop" durch. 5/8erl in Ehr'n ("Jazz") und Andreas Gabalier ("Volkstümliche Musik") nahmen heuer abermals Preise nach Hause. Der selbsternannte Volks-Rock'n'Roller hatte im Vorjahr in den Kategorien "Schlager" und "Live-Act" abgeräumt. Letzteren Preis hätte auch Hubert von Goisern gerne bekommen, wie der Musiker via Videobotschaft mitteilte. In Richtung Gabalier stichelte der Mundart-Sänger, dass den "Live-Act-"Preis 2012 ausgerechnet jemand bekommen habe, der auch Playback-Auftritte mache. Von Goisern musste sich in diesem Jahr mit einem "Ehrenamadeus für genre- und völkerverbindende Musik" begnügen.

DJ Ötzi im Prater, Stürmer in der Arena

Er war aber nicht der einzige absente Preisträger an diesem Abend: "Schlager"-Sieger DJ Ötzi stand während der Verleihung wenige Kilometer Luftlinie weiter im Prater auf der Bühne. Diese wurde im Volkstheater heuer ausführlich für Live-Performances genutzt: Russkaja durften zum Auftakt "Energie" inklusive Feuershow versprühen, Lukas Plöchl mit "Freiheit" seine ernste Seite präsentieren und Christina Stürmer Werbung für ihren anstehenden Live-Auftritt in der Wiener Arena machen.

Unterstützung erhielten die hiesigen Rock- und Popsternchen von den Sportfreunden Stiller, die ihren neuen Song "Applaus, Applaus" vorstellten, sowie den Toten Hosen. Die Düsseldorfer Punker wurden auch als "Best Live Act International" geehrt, womit heuer erstmals seit der Neuaufstellung des Amadeus wieder ein Preis an einen internationalen Künstler ging. Die Laudatio hielt Labelchef Hannes Eder, der die erkankte Birgit Minichmayr vertrat.

Stermann: Puls 4 hat keine Ahnung von Musik

Recht amüsant wurde es schließlich beim "FM4-Award", der vom "beliebtesten Deutschen in Österreich" (O-Ton Rubey) präsentiert wurde: Dirk Stermann hat von Musik zwar "keine Ahnung. Aber da geht es Puls 4 nicht anders", konnte sich der Kabarettist einen Seitenhieb auf den Privatsender nicht verkneifen, der am Donnerstagabend  die Gala ausstrahlen wird. Stermann kündigte die Preisträger Catastrophe & Cure an. Die junge Indie-Band aus Steyr sorgte auf der Bühne mit ihrer Nummer "Shipwreck" für einen Höhepunkt der Musikgala.

Roman Gregorys Brandrede

Alkbottle-Sänger Roman Gregory (Sieger "Hard & Heavy") funktionierte die Glasskulptur kurzerhand in einen Bierkrug um. Nach dieser humoristischen Einlage brach er eine Lanze für heimische Rockmusik. Relaxter ging das Salzburger Duo Klangkarussell seinen Auftritt an: "Sonnentanz" von Tobias Rieser und Adrian Held wurde immerhin "Song des Jahres", weshalb sie auch "mega nervös" waren. Das von Held angesprochene "pumpernde Herz" war angesichts dieser Coolness aber kaum zu bemerken.

Dank an Heinz-Christian und das Schicksal

Zu gefallen wussten Thomas Stipsits, Katharina Strasser und Robert Palfrader, die in Videoeinspielern nach MTV-Vorbild in rustikalem Ambiente Humor bewiesen. In feinem Zwirn nahm hingegen Nazar die Trophäe für die Kategorie "Hip Hop" entgegen. Auch der Rapper hatte die Lacher auf seiner Seite, als er etwa die Verbindungen von Rap-Musikern mit der Mafia ironisch auf sich bezog und Heinz-Christian (Strache) für dessen Migranten-Sager dankte.

Gegen Ende der "Amadeus"-Gala nahmen STS den Preis für ihr Lebenswerk entgegen: "Dafür, dass es uns zusammengeführt hat, und dafür, dass wir es solange miteinander ausgehalten haben", meinte Sänger Schiffkowitz. Jetzt bleibe nur noch ein Ziel: "Das Überlebenswerk."

Die Gewinner im Überblick:

Album des Jahres: Parov Stelar - "The Princess"

Song des Jahres: Klangkarussell - "Sonnentanz"

Best Live Act National: Parov Stelar

Best Live Act International: Die Toten Hosen

FM4-Award: Catastrophe & Cure

Alternative: Sofa Surfers

Electronic: Parov Stelar

Hard & Heavy: Alkbottle

Hip-Hop: Nazar

Jazz: 5/8erl in Ehr'n

Pop: Julian Le Play

Schlager: DJ Ötzi

Volkstümliche Musik: Andreas Gabalier

Lebenswerk: STS

Ehren-Amadeus: Hubert von Goisern

Amadeus Award im TV: 22:05 Uhr in Puls 4.

(APA/mtp)

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