Natália Kelly zeigte sich in der ZiB24 "enttäuscht". Auch in ihrem Wohnort Bad Vöslau wurde ihr Ausscheiden im Semifinale bedauert.
Am späten Dienstagabend, kurz vor 23 Uhr, stand es fest: Österreich hat es auch in diesem Jahr nicht ins Song-Contest-Finale geschafft. Natália Kelly trifft dabei wohl die geringste Schuld. Sie hat die Pophymne "Shine" nahezu fehlerfrei intoniert. Dementsprechend fiel auch die erste Reaktion der 18-jährigen Sängerin aus: "Ich bin schon enttäuscht, dass ich nicht länger hierbleiben darf", sagte Kelly in ihrer ersten Stellungnahme in der ZIB24. Dass die Startnummer nicht ideal war, wollte sie als Begründung für das Ausscheiden nicht gelten lassen: "Ich hätte mit jeder Startnummer 150 Prozent gegeben. Der Song hat einfach nicht den Geschmack Europas getroffen."
"Es hat sehr viel Spaß gemacht hier in Malmö, aber jetzt geht's halt wieder nach Hause zum Lernen", blickt die 18-Jährige bereits in die Zukunft. Die Musik soll auch weiterhin eine große Rolle in ihrem Leben spielen: "Ich werde weiter Songs schreiben", so Kelly.
Böhm: "Wunderbare Sängerin"
ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm findet nach eigener Aussage keine Erklärung für das Ausscheiden: "Man kann das auch nicht analysieren. Wir haben uns die Show angeschaut und sind der Meinung, dass sie eine wunderbare Sängerin, eine wunderbare Musikerin ist, die nicht überinszeniert wurde. Wir haben sie mit einem maßgeschneiderten Song präsentiert".
Trotz Aus: Empfang für Kelly
Im Wohnort der Sängerin - Bad Vöslau - hatten am Dienstag rund 200 Menschen mitgefiebert. Seit ihrem sechstem Lebensjahr wohnt die gebürtige Amerikanerin mit ihrer Familie im niederösterreichischen Ort. Als kurz vor 23.00 Uhr feststand, dass Natalia Kelly beim Song-Contest nicht in die Endrunde weitergewählt worden war, hatten die meisten Besucher den Vöslauer Kursalon bereits stillschweigend verlassen.
Bürgermeister Christoph Prinz bedauerte das Ausscheiden seiner zur Zeit berühmtesten "Stadt-Tochter" mit "leider", erklärte aber in einem Atemzug: "Wir werden Natalia trotzdem einen Empfang bereiten. Denn ich bin mir sicher: Sie wird ihren Weg machen." Zuvor hatte Vizebürgermeister Gerhard Sevcik angekündigt: "Falls sie nicht ins Finale kommt, werden wir alle traurig, aber trotzdem stolz auf sie sein."
Im ersten Semifinale im schwedischen Malmö kämpften 16 Nationen, darunter eben Österreich, um die begehrten zehn Finalplätze. Das zweite Halbfinale steigt am Donnerstag, das Finale am Samstag.
>>> Ticker-Nachlese des Semifinals vom Dienstag
(APA/Red.)