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Mehr Besucher bei Konzert als bei EU-Beitrittsfest

Mehr Besucher EUkritischem Konzert
Mehr Besucher EUkritischem Konzert(c) REUTERS (� STR New / Reuters)
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Der kroatische Sänger "Thompson" proviziert mit nationalistischen Liedtexten. Am Sonntag sang er vor 40.000 Menschen. Zum EU-Beitrittsfest kamen nur 10.000.

Der umstrittene kroatische Sänger Marko Perkovic "Thompson", der sich nach einer im Jugoslawienkrieg vewendeten Maschinenpistole benannt hat, lockte am Sonntag 40.000 Menschen zu seinem Konzert in Split. Zu den offiziellen EU-Feierlichkeiten in Zagreb kamen hingegen nur etwa 10.000 Besucher.

Die Band rund um den kroatischen Sänger schockiert regelmäßig mit ihren betont nationalistischen Liedtexten, von denen einige aus dem Repertoire des nazi-treuen Ustascha-Regimes stammen. Im Konzertpublikum waren auch einschlägige Symbole der faschistischen Bewegung zu entdecken, berichten kroatische Medien. Zudem seien unter den Besuchern einige Vertreter der rechtsextremen Riege Kroatiens gewesen.

EU-Kritik: Konzert mit Rede Tudjmans eröffnet

Auch aus seiner Haltung zur EU macht Thompson kein Geheimnis: Er eröffnete sein Konzert mit einer Rede des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman, der Kroatien zur Unabhängigkeit führte und dem auch Verbrechen gegen die Menschlickeit vorgeworfen wurden.

Der wohl berühmteste Ex-General Kroatiens, Ante Gotovina, befand sich derweil bei der offiziellen EU-Feier in Zagreb. Gotovina war im November 2012 vom UNO-Tribunal in Den Haag von den Vorwürfen von Kriegsverbrechen freigesprochen worden. Nach seiner Entlassung aus dem Haager Gefängnis hatte Gotovina appelliert, mit der Vergangenheit abzuschließen und in die Zukunft zu schauen.

Ustascha-Regime

Unter dem Ustascha-Regime, das Kroatien während dem zweiten Weltkrieg regierte, kam es zu unzähligen Deportationen, Vertreibungen und Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Allein im KZ Jasenovac wurden laut Schätzungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums 600.000 Menschen umgebracht.

(APA/Red.)

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