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The Knife-Sängerin: "Norwegischer Metal ist rassistisch"

(c) REUTERS (� Laszlo Balogh / Reuters)
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Karin Dreijer-Andersson, Sängerin des norwegischen Elektro-Dance-Duos The Knife, sieht einen politischen Zusammenhang zwischen rechtsextremer Musikszene und den Breivik-Anschlägen.

Karin Dreijer-Andersson, die weibliche Hälfte des schwedischen Geschwisterpaares und Elektro-Dance-Duos The Knife, kritisiert in einem Interview mit der norwegischen Zeitung "Dagbladet" die Metal-Szene in Norwegen scharf: "Norwegischer Metal ist im Ausland so glorifiziert, so gehypt, so rassistisch und sexistisch. Es ist schon seltsam, dass niemand darauf reagiert." Die Sängerin reagierte damit auf die vorübergehende Festnahme des verurteilten Mörders, Rechtsextremisten und Ex-Metaller Varg Vikernes Mitte Juli in Frankreich (DiePresse.com berichtete).

"Breiviks Anschlag war politische Handlung"

Dreijer-Andersson kritisierte auch, dass Leute wie Vikernes und der verurteilte 77-fache Mörder Anders Behring Breivik in der Öffentlichkeit als "Terroristen" dargestellt und bezeichnet werden. "Was er (Breivik) getan hat, war keine terroristische Handlung, sondern eine politische", so die Sängerin.

Dreijer-Andersson bezeichnete es als "erschreckend", wie wenig dazu gesagt werde - und, dass die norwegische Musik kaum als politisch angesehen werde. Sie als Musikerin habe jedoch die Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf die Angelegenheit zu lenken.

Vikernes: Metal-Musiker und verurteilter Mörder

Der heute 40-jährige Vikernes saß seit 1993 16 Jahre lang wegen Mordes an einem anderen Metal-Musiker in Norwegen im Gefängnis. Heuer wurde er am 16. Juli wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Terroranschlags von den Behörden in seiner neuen Wahlheimat Frankreich festgenommen, jedoch wegen mangelnder Hinweise auf einen Anschlag nach zwei Tagen wieder freigelassen worden.

Im November 2012 berichtete auch "Profil" über österreichische Verbindungen zu der ursprünglich aus Norwegen stammenden, europäischen Black-Metal-Szene. Demnach gilt Vikernes in der Szene als "Pionier der Politisierung des Black Metal".

(APA/Red.)

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