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Deafheaven in der Arena: Das härteste Rosarot

(c) Deathwish
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Die US-Band Deafheaven sprengt die Grenzen des Black Metal. Gemeinsam mit der Musikerin Chelsea Wolfe gastiert sie am 4. August in der Wiener Arena.

Es war das erste Mal, dass die US-Website "Metacritic" ein Metal-Album als am besten bewertetes Album des Jahres führte: "Sunbather", das zweite Album von Deafheaven, überzeugte im Vorjahr Kritiker (und Fans) womöglich aber gerade deswegen, weil es Genre-Grenzen mit Leichtigkeit sprengt. Metal, konkret Black Metal, ist für die Formation aus San Francisco zwar Ausgangspunkt ihrer berauschenden Berg- und Talfahrten. In ihren bisweilen zehn Minuten langen Stücken verwenden sie auch Methoden von Post-Rock, Shoegaze, Ambient oder Dream-Pop. Die zugrunde liegende Vision einer Musik, die hart und zart zugleich sein kann, ist nicht neu. Aber kaum je wurde sie aber so faszinierend, so extrem verwirklicht.

Intensität, Härte, Schönheit

Deafheaven überwältigen mit schierer Größe, mit konzentrierter Intensität, mit brachialer Härte - und purer Schönheit. Donnernde Double-Bass-Attacken, zum Wall of Sound verdichtete Gitarren, das Geschrei von George Clarke, ruhige Momente mit Klavier und melancholische Melodiebögen: Die Band zieht dramaturgisch alle Register. Und manch grimmige Szenarien lösen sich irgendwann in Euphorie auf. Das Rosarot des Albumcovers von "Sunbather" überzeichnet die Stimmung der Musik, trifft sie aber bisweilen im Kern.

Bei ihrem Wien-Gastspiel (Arena, 4. Juli) teilen sich Deafheaven die Bühne mit einer anderen Grenzgängerin: Die US-Musikerin Chelsea Wolfe bedient sich ebenfalls Einflüssen von Black Metal, landet aber bei dunkler Schmerzmusik zwischen Blues, Folk, Gothic oder der jungen PJ Harvey. "Pain is Beauty" heißt ihr aktuelles Album aus 2013. Passt als inoffizielles Motto dieses hochkarätigen Konzertabends. (holf)

>> Deafheaven, Chelsea Wolfe, Arena Wien, 4. August

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