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Geschichte wird gemacht: Zehn Jahre Ja, Panik

Das Buch „Futur II“ erscheint Ende Oktober beim Verbrecher Verlag.
Das Buch „Futur II“ erscheint Ende Oktober beim Verbrecher Verlag.(c) Verbrecher Verlag
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Die große österreichische Band feiert im Herbst Geburtstag – mit einem Buch namens „Futur II“.

„Tja, die Zeiten sind hart, modern und immer auch bitter, hat eine Band aus Österreich einst gesungen und damit natürlich recht gehabt“, stand gestern im gewohnt feuilletonistischen Seite-eins-Bildtext der „FAZ“. Das Bild zeigte einen Hamster (wegen des am selben Tag von der „Welt“ zerpflückten Ausdrucks „Hamsterkäufe“), bei der Band handelt es sich um Ja, Panik. Die damit – zu Recht – doppelt geadelt wurde: Erstens ist der Seite-eins-Bildtext der „FAZ“ ein respektabler Platz, um zitiert zu werden; zweitens hat das Wort „einst“ eine grandiose, epochale Aura – besonders wenn es um ein Lied geht, das gerade erst fünf Jahre alt ist. Diesfalls „DMD KIU LIDT“ (kurz für „Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit“), ein 15-Minuten-Song, den „Die Presse“ damals mit Bob Dylans „Desolation Row“ verglichen hat, was nicht zu revidieren ist.

Die Band selbst, aus dem Burgenland stammend und in Berlin zu Hause, darf das Wort „einst“ bald mit noch mehr Recht verwenden: Im Herbst feiert sie ihren zehnten Geburtstag, und zwar, wie es sich für eine Band des Wortes gehört, mit einem Buch. Es soll Ende Oktober beim Verbrecher Verlag erscheinen, es heißt „Futur II“ (von der Zeitform, die erzählt, was dereinst einst gewesen sein wird), es ist aus einem E-Mail-Verkehr entstanden: zwischen dem in einer ungenannten Stadt am Rande Europas weilenden Sänger Andreas Spechtl und dem Rest von Ja, Panik, der die Bandarchive in Berlin, Wien und Gols aufgearbeitet hat. „In wenigen auserwählten Städten“ wird die Band diese Geschichte live zelebrieren, steht in ihrer Aussendung, „inklusive Karaoke, Dia- und Videoshow, Rauch, Schnaps und anderen Gotteslästerungen“. Natürlich auch in Wien: am 11. 11. um 21 Uhr im Curtain (ehemals Garage X) am Petersplatz. Der Vorverkauf beginnt schon. (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2016)

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