Pop

Als die Rockmusik noch alle Register zog

Keith Emerson auf der Chiller Theatre Expo 2012 im Sheraton Hotel Parsippany
Keith Emerson auf der Chiller Theatre Expo 2012 im Sheraton Hotel Parsippany(c) imago/Future Image (imago stock&people)
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Heute spielt die Orgel nur mehr eine Nebenrolle im Pop, als eines unter vielen Keyboards. Einst war sie das Bindeglied zur Klassik – und damit Hoffnungsträger für bildungsbürgerliche Ambitionen.

„Gitarrenbands geraten aus der Mode, Mr. Epstein.“ Mit diesem Satz wies ein leitender Angestellter der Schallplattenfirma Decca 1962 einen jungen Manager ab. Die Band, die dieser vertrat, hieß The Beatles, der Rest ist Geschichte. Und die Formel hält sich bis heute: Zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug, das reicht für eine Rockband, der Rest ist Luxus. Eigentlich nutzlos.

Doch da, wie Oscar Wilde sagte, alle Kunst ziemlich nutzlos ist, schlich sich auch in die Rockgeschichte die schöne Nutzlosigkeit ein, verkörpert durch Tasteninstrumente beziehungsweise den Mann, der diese spielte: den Keyboarder. Den Mann an Klavier, Orgel, Synthesizer, Mellotron, Cembalo usw.

Roll Over Elise. Dieser war von Beginn an etwas Besonderes. Erstens, weil er eben irgendwie das fünfte Rad am Wagen war: Hatten die Beatles einen Keyboarder? Nein. Na eben. (Als Billy Preston mitspielte, war's schon fast vorbei mit ihnen.) Und die Rolling Stones? Gut, da gab es den ihnen bis zu seinem Tod treuen Ian Stewart, aber dieser war offiziell kein Bandmitglied . . .

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