Eine WG im neunten Bezirk in Wien hatte sich für ein "Wohnzimmerkonzert" der Toten Hosen beworben und den Zuschlag erhalten. Auch ein "Engel in Polizeiuniform" kam vorbei.
Die Toten Hosen haben am Montagabend ein lautstarkes "Geheimkonzert" in einer Wohngemeinschaft in Wien-Alsergrund gegeben. Frontman Campino und seine Mitstreiter zogen auf engstem Raum eine mehr als zweistündige, ausgelassene Show ab. Und man rockte die Straße gleich mit. Auch die Polizei stattete der WG einen Besuch ab.
Julian, einer der Bewohner der Räumlichkeiten im Sterbehaus Beethovens in der Schwarzspanierstraße, hatte sich mit Freunden für ein "Wohnzimmerkonzert" der Toten Hosen in Rahmen ihrer "Magical Mystery Tour" beworben und den Zuschlag erhalten.
Die Reihen waren dicht gedrängt, als die Toten Hosen einen Gassenhauer nach dem anderen mit ordentlicher Lautstärke vom Stapel ließen - von "Strom", "Weil du nur einmal lebst" und "Auswärtsspiel" über "Wünsch dir was" und "Bonnie und Cylde" bis zu "Liebesspieler" und "Tage wie diese" reichte das Programm.
Bei "Steh auf wenn du am Boden liegst" hüpfte die gesamte WG, so dass das Boden schwankte. Zwischenzeitlich ließ sich Sänger Campino über die Köpfe tragen, intonierte Coverversionen ("Schrei nach Liebe" der Ärzte etwa) und hängte sich aus dem Fenster, um auch für die immer zahlreicher herbeieilenden Fans auf der Straße zu singen.
"Die Vision eines Engels in Polizeiuniform"
Ein älterer Mieter des Hauses kündigte an, die Polizei zu verständigen. Zwei Beamtinnen hielten Nachschau, abgebrochen wurde das Konzert aber nicht. "Ich hatte gerade die Vision eines Engels in Polizeiuniform", sagte Campino.
Zum Abschluss servierte man "Zehn kleine Jägermeister" und eine rasante Version von "Azzuro". Die Toten Hosen haben ihre Spielfreude bewahrt, Fans dürfen sich auf das am 5. Mai erscheinende Album "Laune der Natur" und auf das Open Air am 5. Juni im Rahmen von Rock in Vienna freuen.
(APA)