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'One More Light' ist erloschen: Chester Bennington ist tot

NOVA ROCK 2017: KONZERT - LINKIN PARK
NOVA ROCK 2017: KONZERT - LINKIN PARKAPA/HERBERT P. OCZERET
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Der Sänger der US-Band Linkin Park starb an Chris Cornells Geburtstag. Das letzte Album mit dem Titel 'One More Light' war erst im Mai erschienen..

»If they say
Who cares if one more light goes out?
In a sky of a million stars
It flickers, flickers
Who cares when someone's time runs out?
If a moment is all we are
We're quicker, quicker
Who cares if one more light goes out?
Well I do«

Aus dem Song One more light

Chester Bennington ist gestorben, er war nur 41 Jahre alt. Seine harte Stimme war lange Markenzeichen der US-Band Linkin Park, beim letzten Album wurde sie aber durchaus heller, sanfter: Erst im Mai hatte die Band das Album mit dem Titel "One More Light" auf den Markt gebracht. "I don't like my mind right now, Stacking up problems that are so unnecessary", singt Bennington in der Single "Heavy". Und fragt: "Why is everything so heavy?"

Seine Leiche wurde in seinem Haus in Los Angeles gefunden, der Todesfall wird von der Rechtmedizin "wie ein möglicher Suizid behandelt. Soundgarden-Sänger Chris Cornell, ein Freund Benningtons, hatte sich Mitte Mai das Leben genommen. Benningtons Todestag am 20. Juli war zugleich der Geburtstag Cornells. Bennington war sechsfacher Vater und verheiratet.

Linkin Park haben heuer auch beim Nova Rock in Nickelsdorf gespielt. Im Jahr 2000 hatte die Band mit dem Debütalbum "Hybrid Theory" großen Erfolg: Es wurde rund 15 Millionen Mal verkauft. Zu den größten Hits der Band zählen die Lieder "Faint" und "In the End".

"One More Light" war bereits das siebte Studioalbum der 1996 in Los Angeles gegründeten Band. Balladen ("One More Light") stehen neben eingängigem Poprock ("Talking To Myself") oder gefühliger Akustikgitarre ("Sharp Edges"). Die Rock-Band schlug damit sanftere Töne an als in früheren Jahren. Erstmals hat die Band die Aufnahmen nicht mit musikalischen Proben begonnen, sondern mit Gesprächen, hatte der Sänger erzählt. "Worüber mache ich mir Gedanken? Was ist für mich gerade am wichtigsten?", seien Fragen dieser Gespräche gewesen, aus denen sich die Ideen für neue Lieder ergeben hätten: Depression und Tod, aber eben auch das manchmal banale Familienleben mit Kindern. Hast du die Zähne geputzt? Wo ist dein Rucksack? "Das ist ein typischer Tag, wenn du Kinder hast", sagte Bennington. Aber dies seien auch Themen, die vor 15 Jahren niemand in der Band verstanden hätte. "Es kommt darauf an, wo wir im Leben stehen."

Bennington hatte in der Vergangenheit offen über Depressionen und Suchtprobleme gesprochen - seine Kindheit und Jugend sei von Missbrauch und Drogen geprägt gewesen. Zahlreiche Wegbegleiter äußerten sich bestürzt. "Chester war einer der nettesten Männer, die ich in meiner Show hatte", schrieb Star-Moderator Jimmy Kimmel auf Twitter. "Man wird ihn schrecklich vermissen." In einer Mitteilung würdigte die Recording Academy, die alljährlich die Grammy-Trophäen verleiht, die Verdienste des zweifachen Grammy-Preisträgers. Er sei ein "Held des Hard Rock" mit einer enormen Stimmbreite und einer starken Bühnenpräsenz gewesen. 

Hilfe bei Suizidgefahr

Wer Selbstmordgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Nummer: 142.

www.suizid-praevention.gv.at

(Red.)

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