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Ukraine ermittelt nach Scooter-Konzert auf der Krim

Scooter spielten auf der Krim beim ZBFest.
Scooter spielten auf der Krim beim ZBFest.imago/ITAR-TASS
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Die Technoband sei auf die von Russland annektierte Krim illegal eingereist - nämlich über Russland. Nahe Sewastopol traten H.P. Baxxter und Co vor rund 30.000 Zusehern auf.

Wegen eines Auftritts der deutschen Technoband Scooter auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim haben die ukrainischen Behörden Ermittlungen eingeleitet. Deutschland werde gebeten, bei einer Befragung der Band Rechtshilfe zu leisten, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf die ukrainische Staatsanwaltschaft der Krim. Scooter drohen demnach bis zu acht Jahre Haft.

Die illegale Einreise auf die 2014 von Russland annektierte Krim sei "ein Verbrechen mit schwerwiegenden rechtlichen Folgen", sagte der ukrainische Botschafter Andrej Melnyk der Funke-Mediengruppe. Er bestätigte, ein Strafverfahren sei eingeleitet worden. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine gravierende Straftat, die weltweit geahndet wird."

Einreise über Russland untersagt

Die Ukraine betrachtet Reisen auf die Krim über Russland, wie die Band Scooter es getan hatte, als Verletzung ihrer Grenzen. Zudem lässt sie Künstler nicht einreisen, die seit 2014 auf der Krim aufgetreten sind. Beim Eurovision Song Contest in Kiew im Mai durfte deswegen die russische Kandidatin Julia Samoilowa nicht einreisen.

Scooter war am Freitagabend als Headliner bei dem beliebten Musikfestival ZBFest in Balaklawa nahe der Marinestadt Sewastopol aufgetreten. Die Fans hätten die Band ausgelassen gefeiert, meldete die Agentur Ria Nowosti am Samstag. Demnach verabschiedete sich der in Hamburg wohnende Frontmann H.P. Baxxter (53) vom Publikum mit den Worten: "Spasibo, Crimea! See you next time" (Danke, Krim! Bis zum nächsten Mal). Die Veranstalter hatten zu dem Festival rund 30.000 Zuschauer erwartet.

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