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Findet der nächste Song Contest doch nicht in Israel statt?

Netta bei einem Auftritt in Tel Aviv.
Netta bei einem Auftritt in Tel Aviv.APA/AFP/JACK GUEZ
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Wegen eines politischen Streits um den austragenden Fernsehsender steht ein großes Fragezeichen hinter dem Austragungsort - zusätzlich zur Jerusalem-Problematik.

"Nächstes Mal in Jerusalem" rief eine glücksstrahlende Netta Barzilai nach ihrer Wahl zur Siegerin des Eurovision Song Contest. Doch nicht nur hinter Jerusalem, auch hinter Israel als Austragungsort für den ESC 2019 steht derzeit ein Fragezeichen. Der Grund ist ein Streit um den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt Fernsehsender Kan, der den Wettbewerb übertragen soll. Diesem stehen Änderungen bevor: Die Regierung will die Nachrichtenabteilung ausgliedern, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete. 

Durch die Ausgliederung könne Kan aber die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) entzogen werden. Und ohne die Mitgliedschaft könnte Israel nicht den ESC ausrichten. Eine Sprecherin von Kan wollte sich zunächst nicht dazu äußern.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich nach Angaben seines Büros am Montag mit mehreren Ministern wegen des Eurovision Song Contests getroffen. "Der Ministerpräsident hat deutlich gemacht, die Regierung werde nach den Vorgaben der Europäischen Rundfunkunion agieren", hieß es in einer Stellungnahme. Es gebe allerdings noch "offene rechtliche Fragen".

Weiterer Streit um Jerusalem

Außerdem gibt es zudem Diskussionen um den Austragungsort in Israel. Jerusalem ist zentraler Streitpunkt im Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. So kämen auch die Küstenstädte Tel Aviv, Haifa und Eilat für den Wettbewerb infrage, wobei der Bürgermeister von Tel Aviv unmittelbar nach dem Sieg in Portugal für seine Stadt bereits abgewunken hatte.

(Ag/red.)

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