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Bruce Springsteen: New Jersey am Broadway

„Ich habe alles erfunden. So gut bin ich.“ Bruce Springsteen, Meister der Selbststilisierung, bei einem seiner Broadway-Abende.
„Ich habe alles erfunden. So gut bin ich.“ Bruce Springsteen, Meister der Selbststilisierung, bei einem seiner Broadway-Abende.(c) Rob DeMartin
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Über Elvis, Arbeit und Heimat erzählte Bruce Springsteen in einem kleinen Theater am Broadway. Der manchmal witzige, oft pathetische Monolog ist nun auf CD erhältlich.

Was macht einer, der jahrzehntelang berührende Geschichten aus den Hinterhöfen des Blue-Collar-Amerika erzählt hat, am Broadway? Was verschlug Springsteen, diese grob geschnitzte Heiligenfigur der Arbeiterklasse, in den für seine Verhältnisse winzigen Saal im Walter Kerr Theatre? Ab dem 3. Oktober 2017 spielte er dort immerhin an die 240 Mal.

Wie stets bei Stars dieser Größenordnung mischten sich Exhibitionismus und Selbstmythologisierung, Kunstwollen und Gewinnabsicht. Und wie in jeder guten amerikanischen Story materialisieren sich am Ende Schweiß, Spucke und die unvermeidlichen Tränen der Rührung. Diesfalls in einer TV-Show und auf einem Tonträger. Diese alten Popstars, seien es nun Neil Young, Bob Dylan oder eben Bruce Springsteen, sie überschwemmen den Markt seit Rückgang der CD-Verkäufe mit Luxusprodukten. Die Welt mag morgen untergehen, aber heute reißen wir noch eine Deluxe-12-CD-Box aus dem Zellophan, legen eine 180-Gramm-Schallplatte auf den Teller oder sehen uns eine Performance wie „Springsteen on Broadway“ am schicken Bezahlsender an!

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