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Prince in Wien: Fünf Zugabe-Blöcke für die Fans

Prince Wien Fuenf ZugabeBloecke
Prince Wien Fuenf ZugabeBloecke(c) EPA (JENS DIGE)
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Der Multi-Instrumentalist lieferte in Wien eines seiner raren Europa-Konzerte ab. Vor dem Porgy & Bess warteten Fans vergeblich auf das erhoffte Geheimkonzert nach der Show.

„Ihr seid am besten Ort der Welt – in diesem Augenblick“, hauchte Prince gleich zu Beginn ins Mikro. Und grinste. Das Publikum in der nicht ganz ausverkauften Stadthalle stimmte lauthals zu.

Zuvor war er, kurz nach 20 Uhr und nach minutenlangem Intro seiner Band, langsam auf die Bühne geschritten, griff zur Gitarre und startete den beinahe dreistündigen Hit-Marathon gleich mit seinem größten Treffer: „Purple Rain“. Von da an gab es kein Halten mehr: Weder im Publikum, noch auf der Bühne. Prince, von nun an in permanenter Bewegung, legte mit „Let’s Go Crazy“ nach. Seine Fans folgten dieser mit Hüftschwung vorgebrachten Aufforderung.

Die geplante Setlist - in einigen Boulevardmedien waren schon vorab Versionen veröffentlicht worden - warf Prince vollkommen über den Haufen. Überraschte schon sein Einstieg mit der eigentlich nicht als Konzertbeginn auf der Hand liegenden Hymne "Purple Rain", erfand er sich ab dem Motto-Song des Abends "Let's go Crazy" vollkommen neu.



Die verschiedenen Musikgenres, die er und seine hervorragende Band beherrschen, wurden in größere Blöcke geteilt. Nach 80er-Jahre Hits wie "1999" im typischen Prince-Synthie-Stil folgten Stücke, auf denen Prince ausführliche und meisterliche Gitarren-Bluessoli ablieferte, von psychedelischen Projektionen im Stile der 70er Jahre begleitet.

Im nächsten Showteil konzentrierte sich Prince auf Soul - Höhepunkt war hier eine völlig neu als Duo interpretierte Version des Sinéad O’Connors-Hits "Nothing Compares 2U".

Tanzen, tanzen, tanzen: "We gotta keep it sexy"

Das Alter von 52 Jahren merkte man Prince Rogers Nelson dabei nie an, stets wirkte er cool, konzentriert, Herr der Lage. Er überließ für eine Umkleidepause seiner langjährigen Weggefährtin Sheila E. die Bühne - und dann ging es schneller, lauter und vor allem funkiger weiter. "We gotta keep it sexy", lautete das Motto - hier sollte einfach nur getanzt werden. Und es wurde getanzt.

Auch auf der Bühne wurde getanzt: Prince ließ Tänzerinnen aus dem Publikum rekrutieren, die auf der Bühne mit ihm feierten, als seien sie am besten Ort der Welt. In diesem Augenblick waren sie es womöglich auch.

Insgesamt 16 Zugaben folgten: Unter anderem "Play That Funky Music", "Controversy", "Dance With Me In The Disco" und eine fulminante Funk-Version von "Kiss" - Prince kam für insgesamt fünf Zugabenblöcke wieder zurück auf die Bühne.

Die letzte dieser Zugaben kam für viele Zuschauer noch ziemlich überraschend - "Peach" spielte er als letzte Nummer bei schon aufgedrehtem Saallicht. Viele hatten da schon die Stadthalle verlassen. Obwohl sie gerne noch stundenlang mit Prince feiern wollten.

Kein Geheimkonzert von Prince

Fans, die trotz des fast dreistündigen Gigs nicht genug von dem Multi-Instrumentalist bekommen konnten, hofften auf ein Geheimkonzert: Der Popstar ist bekannt dafür, nach seinen Konzerten in kleinen Clubs spätnachts noch zusätzliche Auftritte abzuliefern. Am Dienstag mehrten sich Gerüchte, dass Prince einen Aftershow-Gig im Porgy & Bess spielen sollte. Doch der Musiker enttäuschte, wie schon am Montag, als es hieß, er würde die Ottakringer Brauerei bespielen. Hunderte Fans warteten vor dem Club in der Wiener Innenstadt. Vergebens.

(Red.)

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