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Neue Triologie: Kaizers Orchestra hat "viel anzubieten"

Kaizers Orchestra
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Die Norweger haben drei Alben eingespielt und kommen im April mit einer großen Produktion nach Wien. Teil eins der Triologie erscheint Ende Jänner und erzählt ein Familien-Drama.

Drei Platten, die gemeinsam eine Geschichte erzählen, wird Kaizers Orchestra innerhalb von zwei Jahren veröffentlichen. "Wir können nicht vier Jahre warten, bis wir ein neues Album aufnehmen. Wir haben viel mehr anzubieten. Wir arbeiten ständig an Songs. Außerdem brauchen wir Herausforderungen", sagte Janove Ottesen, Sänger der norwegischen Rockband. "Violeta Violeta" (Universal) heißt der Ende Jänner erscheinende erste Teil der Trilogie.

Familiedrama für die Ohren

Die Story klingt eigenwillig wie die Musik der Gruppe: "Es geht um eine Familie mit Kind", erklärte Ottesen. "Die Mutter ist sehr exzentrisch, mental krank, von inneren Dämonen getrieben. Also macht sich der Vater mit der Tochter aus dem Staub. Er versteckt sich in der Welt. Die Frau zieht sich sieben Jahre lang zurück, verlässt das Haus nicht mehr. Sie weint in dieser Zeit sieben Kübel mit Tränen voll. Sie trägt ihr altes Hochzeitskleid, über das sie Benzin schüttet. Beim Rauchen zündet sie sich selbst an, rettet sich aber, indem sie die Kübel mit den Tränen auf das Kleid schüttet. Und dann beschließt sie, Revanche zu nehmen und die Tochter zurückzuholen."

Die erste richtige Triologie

Kaizers Orchestra hat schon zu Beginn der Karriere drei Platten herausgebracht, die eine Einheit ergaben. "Ja, aber dieses Mal ist es eine echte Trilogie", betonte der Sänger. "Weil wir vor der ersten Veröffentlichung alle Platten komplett fertiggestellt haben. Das ist der Unterschied zu damals, als wir nach jeder Tournee eine weitere LP aufnahmen - und sich daraus am Ende eine Trilogie ergab, weil Texte und Musik gut zusammenpassten."

Trend hin oder her

Das Risiko liegt auf der Hand: "Wir machen Platten, die erst in der Zukunft veröffentlicht werden. Wenn die Leute den ersten Teil nicht mögen, ups, dann haben wir noch zwei Fortsetzungen auf Lager. Es wäre also eine gute Nachricht, wenn der erste Teil bei den Leuten ankommt." Bassist Oyvind Storesund relativierte: "Wobei man sagen muss, dass die Alben nicht alle gleich klingen, auch wenn sie zusammengehören. Die Musik entwickelt und verändert sich." Und einstimmig legte man sich fest: "Egal, was heute oder in zwei Jahren gerade trendig ist. Wir veröffentlichen diese Musik auf alle Fälle."

Aufteilung der Songs

"Eine Trilogie mit drei gleichen Teilen wäre langweilig", meinte auch der Frontman. "Wir wollten, dass sich die Alben unterscheiden, aber zusammenpassen. Die und ihre Instrumentierung waren uns wichtig. Aber auch die Art, wie sie aufgenommen wurden. Wir waren in einem Studio mit einem großen Raum und mehreren Nebenräumen. Die Gitarren, der Bass und das Piano wurden in diesen Nebenräumen aufgenommen, aber wir spielten die Lieder gemeinsam live ein - bei geschlossenen Türen. Bei den Aufnahmen zum zweiten Teil haben wir die Türen geöffnet, der Sound der Fortsetzung klingt daher mehr Ambient."

Live gibt es kein Theater

Am 2. April gastiert das Kaizers Orchestra, die auch Ölfässer als Instrumente benutzt, im Wiener Gasometer. "Live wollen wir kein Theater machen, sondern eine Rock 'n' Roll-Show bieten", so Ottesen. Aber: "Wir kommen zum ersten Mal mit einer großen Produktion nach Österreich. Wir können erstmals mit dem selben Aufwand touren wie in Norwegen, wo wir einen größeren Status haben."

Konstante Leistung

Kaizers Orchestra haben sich durch Mundpropaganda einen stetig wachsenden Anhang erkämpft. "Wenn man einen großen Hit im Radio hat, kann das einer Band im Moment schnell weiterhelfen. Aber umso schwieriger wird es für die Gruppe in fünf Jahren", meinte der Norweger. "Ich finde es besser, Fans langsam, über Konzerte und mit konstant guter Arbeit zu überzeugen. Natürlich will man immer erfolgreicher sein. Wir sind eine große Underground-Band. Es gibt keine Garantie, dass Radios unsere Lieder spielen. Ja nicht einmal, dass Medien über uns berichten. Aber wir garantieren, dass wir die Songs live spielen können."

(APA)

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