Die erste Song-Contest-Probe für Österreichs Teilnehmer war kein Erfolg: Die LED-Applikationen auf den Kostümen funktionierten nicht.
Den Trackshittazging in Baku kein Licht auf: Österreichs Song-Contest-Duo Trackshittaz hatte bei seiner ersten Probe in Aserbaidschans Hauptstadt technische Probleme. Der vorgesehene LED-Effekt, der die Schwarzlichtperformance aus der Qualifikation ersetzen soll, fiel aus. ORF-Redaktionsleiter Stefan Zechner beruhigte: "Da wir aber einen auf diesem Gebiet sehr erfahrenen Techniker mit in der Delegation haben, bin ich mir sicher, dass unsere Kostüme bei der zweiten Probe am Freitag (18. Mai, Anm.) dann auch tatsächlich strahlen werden."
"Cyber-Dirndln" für die Tänzerinnen Für die LED-Kostüme zeichnet die Kärntner Designerin Birgit Mörtl verantwortlich. Sie bezeichnet ihr Konzept, das aus schwarz-grünen Kurzkleidern besteht als "Cyber-Dirndln". Die Trackshittaz hingegen tragen graue Anzüge - was sie nicht daran hinderte, zu ihrer internationalen Pressekonferenz mit Tret-Traktoren zu erscheinen.
Ansonsten zeigten sich die beiden Oberösterreicher mit ihrem ersten Auftritt mit vier Durchläufen ihres Beitrags "Woki mit deim Popo" in der Arena zufrieden. "Jetzt kennen wir auch die Dimensionen der Bühne und können uns bis zur nächsten Probe darauf einstellen", so Lukas Plöchl.
Platz 2 für die Trackshittaz - auf der CD Mittlerweile können sich die Freunde des Song Contests auch auf die anderen Teilnehmer vorbereiten. Schon seit längerem bietet die Song-Contest-Homepage www.eurovision.tv die Möglichkeit, alle 42 Beitrage als Video anzusehen. Nun hat Universal auch ein Song-Contest-Doppelalbum auf den Markt gebracht. Die alphabetische Reihung der Beiträge nach der englischsprachigen Bezeichnung verschafft Österreich als Austria immerhin Platz 2 - auf der CD. Und so können Musikfreunde bereits vor den beiden Halbfinals am 22. und 24. Mai sowie dem Finale am 26. Mai alpinen Hip-Hop mit russischem Geriatrikpop, französische Elektronummern und italienische Winehouse-Apologeten miteinander vergleichen.
Der Countdown für den diesjährigen Song Contest läuft. Am 22. Mai findet das erste Semifinale in der Crystal Hall in Baku (im Bild) statt. 18 Nationen, darunter auch Österreich (vertreten durch Trackshittaz), rittern um die ersten zehn Plätze im Finale, dass am 26. Mai über die Bühne geht.DiePresse.com stellt Ihnen die Konkurrenten Österreichs vor, inklusive der aktuellen Wettquoten (Stand: 10. Mai): (c) Eurovision Song Contest Mit Startnummer Eins geht beim ersten Semifinale am 22. Mai Montenegro an den Start. Die südeuropäische Republik vertritt ein Musiker mit einem hybriden Künstlernamen: Rambo Amadeus. Der 1963 geborene Künstler setzte sich mit seinem satirischen Funk-Rap "Euro Neuro" in der internen Auswahl durch. Sollte man auf Montenegro als Song-Contest-Gewinner setzen, bekommt man bei William Hill das 201-Fache des Einsatzes. Rambo Amadeus Facebook Auf Montenegro folgt Island, das in diesem Jahr durch das Duo Gréta Salóme & Jónsi mit ihrem dramatischen Pop-Song "Never Forget" vertreten wird. Ihre Siegeschancen liegen den Wettbüros zufolge nicht allzu hoch, für den Finaleinzug könnte es sich aber ausgehen. (Wettquote 1:23) Gréta Salóme & Jónsi Startnummer drei hat Griechenland. Der griechisch-zypriotischen Sängerin Eleftheria Eleftheriou, auch unter dem Künstlernamen Elle bekannt, werden recht gute Finalchancen gegeben. "Aphrodisiac", ein potenzieller Sommer-Hit, liegt bei den Buchmachern mit der Quote 1:34 im oberen Mittelfeld. (c) EPA (ROBERT VOS) Nur Außenseiterchancen hat hingegen Lettland, das durch die 32-jährige Sängerin Anmary vertreten wird. Ihr mittelprächtiger "Beautiful Song" wird wohl im Finale nicht mehr erklingen. Wettquote: 1 zu 151. (c) EPA (ROBERT VOS) Die kosovarische Sängerin und Radiomoderatorin Rona Nishliu geht mit der Ballade "Suus" für Albanien ins Rennen. Geht es nach den Buchmachern ist dieses aussichtslos: 1 zu 201. (c) EPA (ROBERT VOS) Rumänien hat zwar nicht die Qualifikation für die Fußball-EM 2012 geschafft, ihr Song-Contest-Beitrag "Zaleilah" klingt aber zumindest so. Die Band Mandinga wird mit ihrem Latin-Dance-Dudelsack-Ohrwurm in Europa punkten (Wettquote: 1:21). (c) EPA (ROBERT VOS) Mit einer Rocknummer will die Schweiz ins Song-Contest-Finale einziehen. Das Duo Sinplus strapaziert bei "Unbreakable" Indie-Pop-Bands à la Killers. Den Eidgenossen werden nur Außenseiterchancen zugesprochen. (1 zu 126) (c) EPA (ROBERT VOS) Ruhigere Töne stimmt die Sängerin Iris an , die mit "Would You" für Belgien an den Start geht. DiePresse.com würde sie nicht im Finale sehen. (Quote: 1 zu 151) (c) EPA (ROBERT VOS) Finnlands Beitrag im ersten Halbfinale wird auf Schwedisch gesungen. Die 21-jährige Pernilla Karlsson versucht mit "När jag blundar" (auf Deutsch: "Wenn ich meine Augen schließe") ins Finale einzuziehen. Die durchaus charmante Ballade liegt bei den Wettbüros im Mittelfeld. (1 zu 101) (c) EPA (ROBERT VOS) Israel setzt in diesem Jahr auf Indie-Pop mit Sixties-Einflüssen. "Time" der europaweit bekannten Band Izabo erinnert ein wenig an Britpop, die frühen Blur lassen grüßen. (Quote: 1 zu 151) (c) Izabo Nach dem David-Fincher-Film über Facebook wird nun über das soziale Netzwerk Autotune-gesungen (auch wenn sie das Wort "Facebook" aus dem Song streichen mussten): Valentina Monetta trällert für San Marino das beliebige "The Social Network Song". Den Buchmachern gefällt das nicht (Quote: 1 zu 201). Facebook Neben Rumänien setzt auch Zypern auf Latin-Pop-Klänge. "La La Love", gesungen von Ivi Adamou, kommt bei den Buchmachern gut an und liegt mit der Quote 1:26 im oberen Drittel. Ivi Adamou Facebook Dänemark geht mit Radio-tauglichem Pop-Rock der Singer/Songwriterin Soluna Samay ("Should've Known Better") an den Start. Mit der Quote 1:15 liegt Dänemark beim Wettbüro auf Platz fünf. soluna Samay/Justine Hogh Aufgepasst auf Russland: Seit mehr als 40 Jahren hat die russische Gesangsgruppe Buranowskije Babuschki auf die Teilnahme am Song Contest gewartet. Denn so lange gibt es die Folklore-Formation bereits. Die acht Frauen (Durchschnittsalter: 66 Jahre) setzten sich mit dem Song "Party for Everbody (Come on and Dance)" im nationalen Wettbewerb unter anderem gegen den Song-Contest-Sieger von 2008, Dima Bilan, durch. Sie zählen mit der Quote 1:7 zu den größten Favoriten auf den Sieg in Baku. (c) EPA (BURANOVSKIE BABUSHKI / HO) Zeitgenössischer präsentiert sich Ungarn: Compact Disco tritt mit der elektronischen Pop-Nummer "Sound of our Hearts" an. Wettquote: 1 zu 151. (c) EPA (ROBERT VOS) Nach unseren ungarischen Nachbarn geht es für die Trackshittaz um die Wurst. Ob die österreichischen Vertreter mit ihrem partytauglichen Mundart-Rap auch in Baku ankommen, wird sich zeigen. Die Quoten sprechen dagegen: 1 zu 151. (c) EPA (ROBERT VOS) Nach Österreich heißt es Bühne frei für Moldawien, das heuer auf Ethno-Pop setzt. Sänger Pasha Parfeny hofft mit "Lăutar" (auf Deutsch: "Musikant") ins Finale einzuziehen. (Quote: 1 zu 101) (c) EPA (ROBERT VOS) Das erste Semifinale beschließt Irland mit "Waterline". Wie im Vorjahr schickt die grüne Insel wieder die schrillen Zwillinge Jedward zum Song Contest. 2011 reichte es für den achten Rang. Auch in diesem Jahr dürfte es wieder für eine Platzierung um die Top 10 reichen. (Quote: 1 zu 21) (c) EPA (ROBERT VOS) Die indonesisch-französische Sängerin Anggun, die mit dem Song "Echo (You And I)" für Frankreich im Finale antritt. (c) EPA (ROBERT VOS) Als Vorjahres-Gewinner ist Aserbaidschan natürlich fix qualifiziert. Der Gastgeber setzt auch heuer wieder auf eine Ballade. "When The Music Dies" von Sabina Babayeva. (c) EPA (ROBERT VOS) Der 76-jährige Schnulzensänger Engelbert Humperdinck will mit "Love Will Set You Free" den Song Contest 2013 nach Großbritannien holen. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht (Quote: 1 zu 11). (c) AP (Jim Ross) Nach zweimal Lena tritt heuer Roman Lob ("Standing Still") für Deutschland an. Auch der 21-Jährige ist via TV-Format für den Song Contest gecastet worden. Die Buchmacher geben ihm Außenseiterchancen auf den Sieg (1 zu 26). (c) EPA (ULF MAUDER) Auch Italien gehört neben Russland, Schweden und Großbritannien zum Kreis der Favoriten: Nina Zilli wandelt mit "L’amore è femmina (Out of Love)" auf den Spuren der walisischen Sängerin Duffy. (c) ORF (MILENKO BADZIC) Eine Song-Contest-typische Ballade kommt in diesem Jahr aus Spanien. "Quédate conmigo (Stay with Me)" von der stimmgewaltigen Sängerin Pastora Soler mischt ebenfalls um den Sieg mit. (c) EPA (EMILIO NARANJO) Die Song-Contest-Gegner der Trackshittaz (APA)
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