372 Punkte bedeuteten einen klaren Sieg für den großen Favoriten Schweden. Schlagersänger Engelbert Humperdinck wurde nur Vorletzter.
Der Gewinner des Eurovision Song Contests 2012 heißt Schweden. Sängerin Loreen setzte sich am Abend in Aserbaidschans Hauptstadt Baku klar mit der Nummer "Euphoria" gegen 25 Konkurrenten durch und holte die größte Musikveranstaltung der Welt in ihr Heimatland. Insgesamt 372 Punkte konnte Loreen auf sich vereinen und damit die Konkurrenz weit hinter sich lassen. So kam Russland beim 57. Song Contest auf Platz 2, Serbien auf Platz 3. Der Gewinner des Vorjahres, Aserbaidschan, hatte es bei seinem Sieg auf 221 Punkte gebracht.
Die schwedische Sängerin Loreen gehörte zu den größten Favoriten und wurde dieser Rolle im Finale gerecht. Die 28-Jährige holte 372 Punkte und damit haushoch den Sieg in Baku. Ihr Beitrag "Euphoria" ging in Europas Ohr. Die Performance war allerdings ein wenig "eigen" und bewegte sich zwischen Sandler und Hexentanz. (c) REUTERS (DAVID MDZINARISHVILI) Russland war bei den Buchmachern auf Platz zwei gereiht und wurde mit 259 Punkten tatsächlich Zweiter. Die zwischen 56 und 76 Jahre alten Mitglieder der Popomatruppe Buranovskiye Babushki begeisterten auch im Finale mit ihrem Lied "Party for Everybody" sowie ihrem Freak- und Knuddelbonus. (c) AP (Sergey Ponomarev) Je näher das Finale heranrückte, desto heißer wurde Zeljko Joksimovic gehandelt. Wenige Stunden lag er bei den Wettbüros auf Rang drei. Und auch der serbische Vertreter holte eben jenen vorausgesagten dritten Platz (214 Punkte). Joksimovic überzeugte im Finale einmal mehr mit seinem gefühlvollen Beitrag "Nije Ljubav Stvar" (Die Liebe ist kein Gegenstand). (c) REUTERS (DAVID MDZINARISHVILI) Gastgeber Aserbaidschan wurde guter Vierter. Der Vorjahres-Gewinner setzt auch heuer wieder auf eine Ballade. "When The Music Dies" von Sabina Babayeva. (c) EPA (ROBERT VOS) Albanien setzte voll auf Stimme und das große Balladendrama. Das Konzept ging auf: Rona Nishliu belegte etwas überraschend Platz fünf. (c) REUTERS (DAVID MDZINARISHVILI) Ott Lepland aus Estland kam mit der Ballade "Kuula" (auf deutsch: Höre) ins Finale und belegte den guten sechsten Platz. (c) AP (Sergey Ponomarev) Can Bonomo positiv ungewöhnliche Nummer "Love Me Back" sorgte für ausgezeichnete Stimmung in der Crystal Hall von Baku. Auch in anderen europäischen Ländern kam der Ethno-Pop an: Rang sieben. (c) AP (Sergey Ponomarev) Nach zweimal Lena trat heuer der 21-jährige Roman Lob ("Standing Still") für Deutschland an. Letztendlich schaute der achte Platz heraus. Im deutschen Fernsehen wurde dieser nach der Finalshow gefeiert. (c) EPA (ULF MAUDER) Italien gehörte neben Russland, Schweden und Großbritannien zum Kreis der Favoriten: Nina Zilli kam mit "L’amore è femmina (Out of Love)" aber "nur" auf Rang neun. (c) ASSOCIATED PRESS (Luca Bruno) "Quédate conmigo (Stay with Me)" von der stimmgewaltigen Sängerin Pastora Soler bescherte Spanien immerhin Platz zehn. (c) EPA (ROBERT VOS) "Lautar", eine swingende Gypsy-Nummer von Pasha Parfeny, gefiel und brachte Moldawien in der Endabrechnung Platz elf. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Die sechsköpfige Gruppe Mandiga präsentierte mit aufwendiger Bühnenshow ihre Mischung aus kubanischer Rhythmik und rumänischer Melodik in "Zaleilah". Fazit: Platz zwölf. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Ebenfalls unerwartet kam Mazedonien ins Finale schlug sich aber wacker: Kaliopi sorgten mit ihrem Song "Crno i belo" (Schwarz und weiß) für härtere (Rock-)Klänge und Rang zwölf. (c) REUTERS (DAVID MDZINARISHVILI) Donny Montell sang sich mit verbundenen Augen in die Herzen des Publikums in Baku und zum Teil auch in jenes von Europa: Litauen wurde 14. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Gaitana aus der Ukraine erinnerte mit ihrem Song-Contest-Beitrag "Be My Guest" frappant an "When Love Takes Over" von David Guetta. Sie wurde in den Top 10 gehandelt, es wurde dann aber nur Platz 15. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Aus Zypern kam heuer eine durchaus fußballhymnentaugliche Nummer. "La La Love" von Ivi Adamou kam ins Finale, dort aber nur ex aequo auf Platz 15. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Sängerin Eleftheria Eleftheriou fährt mit einem 17. Platz wieder nach Athen zurück. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Mit einer Mariah Carey'schen Stimme - Maya Sar - ging Bosnien und Herzegowina an den Start. Fazit: Nur Platz 18. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Im Vorjahr reichte es für die beiden hyperaktiven irischen Zwillinge Jedward ungeachtet aller Vorschusslorbeeren "nur" für Platz 8 in Düsseldorf. Heuer wollten sie gewinnen und gingen mit "Waterline" unter: Rang 19. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Inselstaat Island versuchte sich heuer am vorjährigen Erfolgskonzept Mann-Frau-Duo und schickte Greta Salome und Jonsi (der 2004 bereits sein Heimatland beim ESC vertrat) ins Rennen. Mission nicht geglückt: Platz 19. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Der äußerst radiotaugliche Popsong Maltas, gesungen von Kurt Calleja, konnte im Halbfinale überraschenderweise überzeugen. Im Finale eigentlich auch, trotzdem wurde es Platz 21. (c) EPA (SERGEI ILNITSKY) Die Grande Nation ganz klein: Anggun belegte mit "Echo (You and I)" nur den 22. Platz. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Exakt gleich schlecht erging es Dänemark: Soluna Samay , Tochter eines Deutschen und einer Deutschschweizerin, wurde 22. (c) AP (Sergey Ponomarev) Compact Disco präsentierten eine Mischung aus leichten Rockanklägen, Elektrosound und Ballade. Die Melange bescherte Platz 24. (c) AP (Sergey Ponomarev) Der 76-jährige Schnulzensänger Engelbert Humperdinck wollte mit "Love Will Set You Free" den Song Contest 2013 nach Großbritannien holen. Die Realität: Ein blamabler vorletzter Platz. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Tooji war als Geheimtipp gehandelt worden. Letzten Endes holte er gerade mal sieben Punkte für Norwegen und wurde Letzter. (c) EPA (JOERG CARSTENSEN) Weibliche Sieger, männliche Verlierer Loreen war bereits zu Beginn des Wettbewerbs als eine der großen Favoriten gehandelt worden - von Wettbüros ebenso wie von Kommentatoren. Mit ihrer eigenwilligen, über weite Strecken im Dunkeln gehaltenen Performance in Videoästhetik überzeugte sie schließlich auch die Zuschauer. Damit verwies sie die sechs russischen Mütterchen Buranovskiye Babushki mit ihrer Nummer "Party For Everybody" ebenso auf die Plätze wie den serbischen Altmeister Zeljko Joksimovic mit seiner Ballade "Nije Ljubav Stvar".
Die großen Verlierer waren die Geheimfavoriten Jedward und Engelbert Humperdinck: Die irischen Zwillinge wurden 19., der 76-jährige Schlagersänger holte nur zwölf Punkte und belegte damit den vorletzten Platz.
Das Endergebnis des Song Contest 2012 01 Schweden 372 Punkte 02 Russland 259 Punkte 03 Serbien 214 Punkte 04 Aserbaidschan 150 Punkte 05 Albanien 146 Punkte 06 Estland 120 Punkte 07 Türkei 112 Punkte 08 Deutschland 110 Punkte 09 Italien 101 Punkte 10 Spanien 97 Punkte 11 Moldawien 81 Punkte 12 Rumänien 71 Punkte 12 Mazedonien 71 Punkte 14 Litauen 70 Punkte 15 Zypern 65 Punkte 15 Ukraine 65 Punkte 17 Griechenland 64 Punkte 18 Bosnien-Herzegowina 55 Punkte 19 Irland 46 Punkte 19 Island 46 Punkte 21 Malta 41 Punkte 22 Frankreich 21 Punkte 22 Dänemark 21 Punkte 24 Ungarn 19 Punkte 25 Großbritannien 12 Punkte 26 Norwegen 7 Punkte
(APA)
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