Mäuse: Die Zukunft muss nicht sein

Maeuse Zukunft muss nicht
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Die Wiener Band „Mäuse“ (ohne Artikel!) wurde 1994 von Humorzeichner Tex Rubinowitz und Elektromusiker Gerhard Potuznik gegründet. Neues Album: "Das Judasevangelium".

Mäuse: „Nichts ist besser als gar nichts“. Wer zur ergrauenden Generation gehört, zu der auch Rubinowitz und Potuznik gehören, denkt bei einer bestimmten Sorte von abwärtsgerichtetem Bassthema automatisch: Joy Division! Richtig, das war diese Band aus Manchester, die wie keine andere den kalten Schmerz ausdrücken konnte. Und das Wissen eines Ichs, dass es zunichte-, zu nichts werden wird.

Diese Nummer, die am Anfang wie Joy Division im Proberaum klingt, spendet fragwürdigen, paradoxen Trost: „Nichts ist besser als gar nichts.“ Wenn Rubinowitz das singt, ist der Song schon in einem euphemistischen Pop-Refrain gelandet. Mit Da-da-da-Chor! Und dem Nachsatz: „Wir sind elastische Scheren.“ Müssen wir sein in einer Welt, in der Menschen zum Mond und Skorpione nur spielen wollen. „Die Zukunft ist nicht schön“, singt Rubinowitz, „Ich bleibe hier, wer bleibt bei mir?“ Wir. Gern. So lange die Gitarre sanft kreischt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2013)

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