Ein Lied über Wasser und Blut

Tune-Yards: „Water Fountain“.
Tune-Yards: „Water Fountain“. Video/Tune-Yards
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Diese Frau begehrt auf: Tune-Yards ist das Projekt der 1979 geborenen Amerikanerin Merrill Garbus, die zeitweise in Kenia studiert hat. Ihr drittes Album „Nikki Nack“ erscheint im Mai.

Tune-Yards: „Water Fountain“. Selten, zu selten preisen wir in dieser Rubrik zornige Lieder. Umso besser, dass dieser Song nicht nur Empörung ausstrahlt, sondern auch Optimismus, positive Energie, Lust auf Veränderung. Das liegt an den wilden, offensiven afrikanischen Rhythmen, aber auch am geschickt verdoppelten Gesang von Merrill Garbus, die alle Register zieht: Bald phrasiert sie elegant, bald regt sie sich auf, bald schreit sie: „Woo-ha!“ Es geht um Wasser und den Mangel daran: „No water in the water fountain.“ Offensichtlich gilt ihre Empörung der Privatisierung der Wasserversorgung, allgemeiner: der Monetarisierung aller Lebensbereiche. „I saved up all my pennies and I gave them to the special guy“, singt sie. „When he had enough of them, he bought himself a cherry pie. He gave me a dollar, a blood-soaked dollar, I cannot get the spot out, but it's okay.“ Ein zorniges Lied, ein schönes Lied, ein (auch) politisches Lied.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2014)

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