Song der Woche: Tame Impala „Let It Happen“

Tame Impala: „Let It Happen“
Tame Impala: „Let It Happen“(c) Tame Impala
  • Drucken

Und dann wird alles seltsam ...

„Something is happening, but you don't know what it is“, schrie Bob Dylan höhnisch seinem Mister Jones zu; „Something's happened to me yesterday“, erklärte Mick Jagger. Ein zentrales Motiv der Sixties: Da passiert etwas, was den hippen Jugendlichen fortan von der Spießerwelt unterscheiden wird, man muss es nur passieren lassen. Genau das meint Kevin Parker, Chef der jungen, aber schwer in den Sixties verwurzelten Band Tame Impala, wenn er eine Stimme in seinem Kopf „Let it happen!“ sagen hört. „All the others seem shallow“, singt er – und wartet, dass es passiert. Das tut es in diesem munter verrauchten Acht-Minuten-Track, indem sich das Frequenzspektrum immer wieder ändert: von hell zu dumpf und zurück. Irgendwann bleibt die Musik kurz stecken, dann schiebt ein grotesk breites Keyboard an, und dann wird überhaupt alles ganz, ganz seltsam... Wie die alten Hippies zu sagen pflegten: ein arger Trip.

Hippies der x-ten Generation: Tame Impala aus Perth, Australien, heißen nach einer Antilopenart. Bald kommt ihr drittes Album (nach „Innerspeaker“ und „Lonerism“).

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.