Song der Woche: Lianne La Havas „Green & Gold“

Lianne La Havas: „Green & Gold“.
Lianne La Havas: „Green & Gold“.(c) Alex Lake
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Aus Griechenland und Jamaika

Vergangene Woche hatten wir an dieser Stelle einen eher vernebelten jungen Mann, der sich in den Spiegel schaut, diesmal ist es eine ziemlich klare junge Frau, die dasselbe tut. Doch welch Unterschied: Während Kurt Vile sich dabei verlor, findet Lianne La Havas sich. Zunächst als Sechsjährige, die darüber grübelt, wo sie wohl mit 23 sein werde. Heute, mit 25, blickt sie, wie sie stolz, federleicht phrasierend singt, auf ein „life unfold“; Trompeten geben ihr recht. Sie findet sich auch in kulturellen Traditionen: im Grün und Gold, das sind die Farben der Heimat ihrer Mutter, Jamaika, und im „ancient stone“, der für Griechenland steht, von dort kommt ihr Vater. Musikalisch ist es der Jazz: Lianne La Havas schafft es, einen klassischen Swing-Groove nicht altmodisch klingen zu lassen, was auch dem kraftvoll drängenden Bass und deutlichst akzentuierenden Schlagzeug zu danken ist. Ein schönes Stück über ein (junges) Leben.

Selbstbewusst: Als Tochter einer Jamaikanerin und eines Griechen 1989 in London geboren, schrieb Lianne La Havas mit elf ihren ersten Song. Nun erscheint ihr zweites Album, „Blood“.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2015)

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