„Sleep Cycle“: Da freut sich der Dr. Pangloss!

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Als Joshua Caleb Dibb 1978 in Orange, Kalifornien, geboren, ist Deakin der Underdog der US-Band Animal Collective. Kürzlich ist sein erstes, recht verträumtes Soloalbum „Sleep Cycle“ erschienen.

Deakin: »Golden Chords«. Eigentlich leben wir im Paradies, in der besten aller möglichen Welten, es sind nur die schlechten Schwingungen unserer Zivilisation, die uns das vergessen lassen . . . Diese Haltung, die man nach dem Lehrer in Voltaires „Candide“ den Woodstock-Panglossianismus nennen könnte, steckt tief in der Hippie-Tradition. Kein Wunder, dass der treuherzigste Geist des Animal Collective, das man ja getrost eine Hippie-Band nennen darf, diese Haltung vertritt, zu innig zerlegten Gitarrenakkorden, eingehüllt in ein akustisches Landlebenszenario: Vor und nach dem Lied zirpen die Grillen, und in der Ferne fährt ein sanfter Traktor. Man soll nicht immer kämpfen, über Ängste reden und „Was wenn?“ und „Warum nicht?“ fragen, singt Deakin, in der Schöpfung sei doch alles voller Liebe. In diesem Sinn schüttle er die gebrochenen Akkorde, bis sie zu Gold werden. Er singt's, er tut's, und er meint das ganz unironisch. Sehr lieb. Thomas Kramar


Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2016)

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