Steve Gunn: "Park Bench Smile"

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Junger Althippie: Steve Gunn, Singer-Songwriter aus Lansdowne, Pennsylvania, ist auch als Gitarrist des gleich gesinnten Kurt Vile bekannt. Sein neues Album heißt „Eyes on the Lines“.

Unter den wunderbaren Rhythmen, die uns die Technik beschert hat, ist jener der Eisenbahn vielleicht der schönste. Er hat zugleich etwas Kreisendes und Vorwärtsdrängendes, zu ihm lässt sich bestens grübeln, etwa über das Werden und Vergehen. Das tut Steve Gunn in diesem Song, und er sinniert zugleich darüber, wie der Song in seinem Kopf entsteht: „Moving with a slight of hand, pushing on a cosmic plan, summon all these tricks now for a song.“ Genau, das klingt nach den ganz frühen Siebzigerjahren, jener Ära, als die Hipster – die damals Hippies waren – am liebsten auf einer Parkbank saßen, weise lächelten und Sätze wie „It's all the same“ sagten. Auch das sagt Gunn hier, und er spielt zum subtilen Swing des Schienenstranges schließlich ein langes, weises, abgeklärtes Gitarrensolo, wie es einst Jerry Garcia von Grateful Dead spielte. So altmodisch, dass es längst zeitlos ist. Schön sowieso. Thomas Kramar


Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2016)

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