Liebe ohne Kompromisse

Dirty Projectors: „Keep Your Name“.
Dirty Projectors: „Keep Your Name“.Dirty Projectors
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David Longstreth ist Mastermind der Avantgarde-Pop-Band Dirty Projectors aus Brooklyn. Vier Jahre sind seit der LP „Swing Lo Magellan“ vergangen.

Dirty Projectors: „Keep Your Name“. So tief ist die Stimme von David Longstreth doch gar nicht, denkt man, wenn der Dirty-Projectors-Frontmann das Lied anstimmt mit: „I don't know why you abandoned me“. Sie klingt verlangsamt, verzerrt ist der Loop aus dem eigenen Song „Impregnable Question“. Das Gesicht im Video bewegt sich auf ungewohnte Weise: wie sediert, um dem Schmerz am Ende der Liebe zu entkommen. Im Mittelpunkt des düsteren Trennungslieds steht eine Phrase, die man aus dem Scheidungskontext kennt: „Keep Your Name“, behalte deinen Namen, lautet der Refrain. Eine Bitte? Eine Erlaubnis? Man darf sich vom traurigen, einsamen Gesang nicht täuschen lassen, unter experimentellen Sounds und hallenden Drums sind auch Vorwürfe versteckt: „What I want from art is truth, what you want is fame“, heißt es. Diese Liebe verträgt keine Kompromisse. Schon gar nicht, wenn es um Ideale geht.


Den Song der Woche
küren diese Woche Heide Rampetzreiter in Vertretung von Thomas Kramar („Die Presse“) sowie Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.10.2016)

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