Er verdient meine Songs nicht!

Priests: „JJ“
Priests: „JJ“(c) Audrey Melton
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Priests, 2011 in Washington D.C. gegründet, gelten als eine der spannendsten neuen Punk-Bands. Ihr erstes Album „Nothing Feels Natural“ erscheint Ende Jänner.

Priests: „JJ“. Nach gut zweieinhalb Minuten überschlägt sich die Stimme von Sängerin Katie Alice Greer, als sie „you never deserved them“ kreischt. Priests haben sich da längst in Rage gespielt, den Seelenzustand der Protagonistin spiegelnd. Es ist die Erinnerung an einen Mann aus ihrer Vergangenheit, der sie aufregt. „When I met you, you were just a bad attitude“, singt Greer zu Beginn dieses fesselnden Songs. Eine rasante Surfgitarre und das energische Schlagzeug sorgen für einen nervösen Puls, ohne die Eingängigkeit zu gefährden. Nach einem unvermutet einsetzenden Piano brüllt Greer später „I can't believe I always had such awful taste“. Was hat der Mann, von dem hier die Rede ist, nicht verdient? Die Songs, die sie ihm einst geschrieben, aber nie vorgespielt hat. Zu Recht nicht, wenn man ihrer Gereiztheit glaubt. Selbst wenn sie nur halb so gut, nur halb so dringlich gewesen wären wie diese drei Minuten Punk-Furor.


Den Song der Woche
küren diese Woche Holger Fleischmann in Vertretung von Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2016)

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