Es bleibt nur das Echo der Liebe

 Dirty Projectors
Dirty Projectors(c) Dirty Projectors
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David Byrne und Björk lieben die Dirty Projectors – verständlich: Denn diese 2002 gegründete Band aus Brooklyn macht auf bisher sieben Alben Artrock im besten Sinn.

Dirty Projectors: „Little Bubble“. Von „Filterblasen“, in die sich Internet-User manövrieren, ist derzeit viel die Rede. Doch auch Liebende neigen dazu, sich abzukapseln. David Longstreth von den Dirty Projectors, ein Mann mit bemerkenswert seelenvoller Stimme, klagt hier über das Platzen einer solchen Blase, erinnert sich an zärtliche morgendliche Worte. Nun, singt er, sei er „alone in the cold“, seine Träume seien „dumb and meaningless“, mehr noch: „I wanna sleep with no dreams. I want to be dead.“ Die Klage beginnt zu den Klängen des Instruments, das wie kein anderes traurig hallen kann: eines E-Pianos. Man hört sozusagen noch die „little bubble“, aber verlassen. Dann spuken andere Echos, die Gesangsmelodie wird schräg und schroff, am Ende bleibt das Instrument, das wie kein anderes nach verlorenen Illusionen klingen kann: das akustische Klavier. Nur ein paar Töne, aber die reichen als Abschluss dieses zartbitteren Stücks.


Den Song der Woche
küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2017)

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