Cuco: Hier hat das Opiat gewirkt

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Omar Banos, als Sohn mexikanischer Immigranten 1998 in Kalifornien geboren, nennt sich Cuco. Er liebt verwaschene Psychedelik-Klänge, nimmt seine Songs in der Garage auf.

Cuco: „Hydrocodone“. Über Heroin sangen schon Velvet Underground, über „Sister Morphine“ die Rolling Stones; „Cocaine“ von J. J. Cale gilt als Evergreen: Opiate haben einen festen Platz in der Poplyrik. Dieser Song heißt zwar nach einem Opiat, das in den USA gegen Husten und Schmerzen exzessiv eingesetzt wird (und beteiligt an der Opiatkrise ist, die das Land heimsucht), es kommt aber im Text nicht vor. In diesem geht es um enttäuschte Liebe: Der Sitzengelassene sieht der fleckigen Farbe („tainted paint“) an der Wand zu, wie sie zerbröselt und zu Boden fällt. Ein starkes Bild in einem starken Song, in dem eine sanft verstimmte, auf einem Ton beharrende Gitarre die triste Atmosphäre vorgibt; eine zweite Gitarre und eine zweite Stimme singen die schlichte, eindringliche Melodie des Refrains mit. Am Ende stolpert die Gitarre kurz, dann ist die kaum zweieinhalbminütige Meditation vorbei, hat das Schmerzmittel gewirkt?

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Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2019)

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