Plácido Domingo: Eine innige Beziehung

(c) Foto Weber
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Plácido Domingo feiert Jubiläum. Vor 40 Jahren stand er das erste Mal bei den Festspielen auf der Bühne.

Natürlich erinnere ich mich noch ganz genau an meinen ersten Auftritt in Salzburg – am 11. August 1975“, sagt Plácido Domingo, wenn man ihn auf sein Debüt bei den Festspielen anspricht. Unglaubliche 40 Jahre sind seither vergangen. Vier Jahrzehnte, in denen Domingo Salzburg die Treue gehalten hat, in wichtigen Produktionen und Rollen zu erleben war. Eine innige Beziehung, die 1975 im Großen Festspielhaus begann: „Ich war besonders stolz, dass mich Herbert von Karajan zu diesem Debüt eingeladen hat. Ich sang unter seiner Leitung, er dirigierte nicht nur, sondern inszenierte auch, ich sang die Titelrolle in Verdis ,Don Carlo‘, an der Seite von Mirella Freni, Christa Ludwig, Piero Cappuccilli und Nicolai Ghiaurov. Es war eine wunderbare Erfahrung.“

Salzburg ist und bleibt ein ganz besonderes Festival für Domingo, denn „ohne Zweifel gibt es seit Generationen keinen Sänger, Dirigenten, Instrumentalisten und Regisseur, der nicht bei den Salzburger Festspielen wirken möchte. Wenn man das erste Mal diese wundervolle Stadt sieht, wenn dir nicht nur Mozart, der natürlich in Salzburg geboren wurde und aufwuchs, sondern auch Persönlichkeiten wie Richard Strauss, Max Reinhardt und Lotte Lehmann in den Sinn kommen, die die Festspiele in den ersten Jahren so stark geprägt haben, wenn du dann an all die anderen großartigen Künstler denkst, die hier zu erleben waren, dann wirst du sehr demütig, dass du hier ebenfalls auftreten darfst! Die Atmosphäre ist einzigartig, vor allem deshalb, weil Salzburg nicht eine der großen Städte ist, wo sich sonst die wichtigen Opernhäuser befinden. Man ist umgeben von Bergen und in wenigen Minuten im Grünen. Dennoch versammeln sich hier jedes Jahr Musiker und Musikliebhaber aus der ganzen Welt.“

Die Liste seiner Festspiel-Auftritte liest sich beachtlich und zeigt die enorme Bandbreite des Sängers, der neben Verdi auch mit Tschaikowsky, in Saint-Saëns „Samson et Dalila“, als Wagners Sigmund und Parsifal, mit Zarzuelas, aber genauso als Bajazet in Händels „Tamerlano“ hier zu erleben war.

Unvergesslich. Neben seinem Debüt sind es dann vor allem zwei Produktionen, die für ihn unvergesslich bleiben: „Ich denke mit ganz spezieller Freude an die wunderbare Inszenierung von Offenbachs ,Les Contes d’Hoffmann‘ durch Jean-Pierre Ponnelle zurück, die Jimmy Levine dirigiert hat. Die Aufführung war so erfolgreich, dass wir sie drei Sommer hintereinander – 1980, 1981 und 1982 – gespielt haben. 1989 folgt dann Verdis ,Un ballo in maschera‘, den John Schlesinger inszeniert und Sir Georg Solti dirigiert hat. Solti hatte nach Karajans Tod die musikalische Leitung nur eine Woche vor der Premiere übernommen und feierte einen großen Erfolg“, so Domingo, für den die Festspiele aber durchaus mehr sind, als selbst auf der Bühne gefeiert zu werden: „In Salzburg war es mir immer möglich, in vielen Opernvorstellungen und Konzerten die besten Künstler der Welt zu erleben. Auch das waren wichtige Erfahrungen für mich!“

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